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Benesch's Aktivitäten während des Krieges
der Weg zum Münchner Abkommen 1938
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der 1. Weltkrieg und das Ende der Donaumonarchie
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Vorbemerkung
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der 1. Weltkrieg
und das Ende der Donaumonarchie

    Die nationale Politisierung in Österreich-Ungarn, vor allem in Böhmen bewirkte die Auflösung des böhmischen Landtags 1913 und 1914 wobei der Reichsrat in Wien arbeitsunfähig wurde. Man löste die Landesautonomie Böhmens auf und die Regierung arbeitete mit dem Notparagraphen der Verfassung. Wegen des greisen Monarchen setzte nun ganz Österreich auf den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Dieser kannte das Grundübel des Reiches in der Vorherrschaft der magiarischen Herrenschicht. Sie sollte durch Einführung des allgemeinen Wahlrechts, das die Nationalitäten einbinden sollte, entmachtet werden. Die Habsburger Monarchie sollte ein Bundesstaat werden. Desweiteren strebte er eine Zusammenarbeit mit den Kaiserreichen Deutschland und Russland an. Franz Ferdinand hatte jedoch auch viele Gegner. Die einen misstrauten seiner Persönlichkeit und die anderen sahen in seinem Plan große Gefahren für ihre Interessen.
    Am 28. Juni 1914 stattete Franz Ferdinand Sarajewo einen offiziellen Besuch ab. Bei der Fahrt durch die Stadt wurde er und seine Gemahlin von dem 20jährigen Serben Gavrilo Princip erschossen. Dieser gehörte dem serbischen Geheimbund an, hinter dem der serbische König und sein Ministerpräsident standen. Am 23. Juli 1914 verlangte Wien von Belgrad Genugtuung und drohte mit Krieg. Belgrad jedoch verweigerte jede Mitwirkung Wiens an der Aufklärung des Mordkomplotts. Daraufhin erklärte Österreich am 28. Juli Serbien den Krieg. Russland, das hinter Serbien stand, verkündete am 30. Juli die Generalmobilmachung. Am 1. August folgten Frankreich und Deutschland. Am selben Abend erklärte Deutschland Russland den Krieg und am 2. August Frankreich. Der Beginn der Kampfhandlungen am 4. August veranlasste England, seinerseits in die Auseinandersetzungen einzutreten. Die Tschechen taten sich schwer mit diesem Krieg, sollten sie ja gegen Slawen in Serbien und Russland kämpfen. Sie befürchteten bei einem Sieg Deutschlands, dass ihre nationalen Interessen nicht mehr gewahrt würden. Diesbezüglich hatten es die Sudetendeutschen leichter, denn sie konnten hoffen, nach einem Sieg Deutschlands ihre Belange besser durchsetzen zu können. Aber die deutsch-österreichischen militärischen Führer verlangten, daß Tschechen, Polen, Slowenen und Ruthenen gegen Russland, ja selbst dass Serben gegen Serben für Österreich kämpften.
    Als am 21. November 1916 Kaiser Franz Joseph mit 86 Jahren starb, wurde Karl I. (ein Neffe des in Sarajewo ermordeten Erzherzog Franz Ferdinand) 29-jährig sein Nachfolger. Noch einmal trat im Frühjahr 1919 der österreichische Reichsrat zusammen, doch die nationalen Konflikte legten das Parlament lahm. Die kaiserlichen Pläne auf Förderalisierung Österreichs stießen auf den Widerstand der Deutschnationalen, fanden jedoch die Zustimmung des sudetendeutschen Politikers Dr. Rudolf Ritter Lodgman von Auen. Mit Spott und Hinhaltetaktik beantworteten die Feinde des Kaisers kurz nach dessen Amtsantritt Geheimverhandlungen zur Rettung Österreich- Ungarn.

Sudetendeutsche Geschichte