30 Jahre Patenschaft der Stadt Aalen über die Wischauer Sprachinsel unser Obmann Werner Marko und seine Frau Inge im Gespräch mit der Wischauer Vorsitzenden Rosina Reim und der Schriftführerin 30 Jahre Patenschaft der Stadt Aalen über die Wischauer Sprachinsel 2010Wischauer HeimattreffenInmitten der Geehrten vor dem Böhmerwäldler Vereinsheim Aalens Alt- Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle (Dritter v.r.) mit der Goldenen Wischauer Nadel am Revers. Vor 30 Jahren hatte Pfeifle beschlossen, die Patenschaft für die Wischauer Sprachinsel zu übernehmen. (Foto: ls) Am Samstag fand die Hauptversammlung der Gemeinschaft Wischauer Sprachinsel im Vereinsheim der Böhmerwäldler in Aalen statt. Hier wurde neben den Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften auch Aalens früherer Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle für seine Verdienste bei derPatenschaftsübernahme der Stadt Aalen über die Wischauer vor 30 Jahren mit der Goldenen Wischauer Nadel geehrt. Am Sonntag fand dann nach dem Festgottesdienst in der Salvatorkirche der Festakt des 21. Heimattreffens in der Aalener Stadthalle statt. Dieses Treffen wird im dreijährigen Rhytmus in der Patenstadt Aalen abgehalten. Die wunderschönen und farbenfrohen Trachten der Wischauer prägten die Szene, als Vorsitzende Rosina Reim die Festgäste willkommen hieß. „Wir wollen mit unserer reichhaltigen Kultur auch in unserer Patenstadt Aalen Impulse geben“, meinte sie. Nach der gewaltsamen Vertreibung im Jahre 1946 seien insgesamt 970 Personen in Aalen und Umgebung eingetroffen und die Integration sei gut gelungen. Die Benennung der deutschen Dörfer Gundrum, Hobitschau, Kutscherau, Lissowitz, Rosternitz, Swonowitz, Tschechen und Thereschau seien auf dem Landkartenwerk verschwunden. Inzwischen seien Berührungsängste abgebaut und es gebe wieder Annäherungen zur Heimat. Das Doppelmotto des Festes laute deswegen auch „Gegen das Vergessen“und „Gemeinsam in die Zukunft.“ unser Obmann Werner Marko und seine Frau Inge im Gespräch mit der Wischauer Vorsitzenden Rosina Reim und der Schriftführerin Christine Legner Aalens Oberbürgermeister Martin Gerlach ging auf die lange Tradition der Verbundenheit zwischen den Wischauern und der Stadt Aalen ein. Bereits 1951 hätten sich Menschen dieser Sprachinsel in Aalen getroffen und deren Arbeitsgemeinschaft in Sachen Kultur- und Traditionspflege wolle die Stadt Aalen auch künftig unterstützen. Gerlach erwähnte das neue Informations- und Begegnungszentrum, das die Wischauer in der Fachsenfelder Schule erhalten. „Die Wischauer sind fest verbunden mit dem europäischen Geist“, erklärte der Oberbürgermeister.Zwischen den sudetendeutschen Vereinigungen herrsche eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Wischauer seien dabei eine feste Größe, meinte Horst Löffler, stellvertretender Landesobmann der sudetendeutschen Landsmannschaft. „Einheit in der Vielfalt“schrieb er den Menschen dieser Sprachinsel ins Stammbuch und dies werde angesichts einer zahlenmäßig eher kleineren Gruppierung vorbildhaft in Aktionen und Begegnungen umgesetzt. Franz Kopetschek, Kreisvorsitzender des Bundes der Vertriebenen (BdV), ermunterte zur Pflege der heimatlichen Kultur und des Brauchtums.In seiner Festansprache sah Bernd Posselt die Tracht der Wischauerin mit ihren vielen Farben als „lebendigen Ausdruck der gesamten Volksgruppe der Sudetendeutschen.“Aalen passe als Pate und Freie Reichsstadt hervorragend zu den Wischauern, die ein blühendes und selbst verwaltetes Gemeinwesen gewesen seien. Posselt ließ nicht unerwähnt, dass die Aufgaben größer werden. Es gehe darum, die Gemeinschaft in die nächsten Generationen hineinzutragen. Das zynische Kalkül der Vertreiber dürfe nicht aufgehen und man müsse die Zukunftsaufgabe als Generationenkette verstehen. Eine aktive sudetendeutsche Jugend, die bestrebt ist, ihre Wurzeln zu suchen, stehe dafür parat. „Es geht darum, die Menschen auf der Basis der Wahrheit zusammenzuführen“, betonte der Festredner. Dazu gehöre eine wahrheitsgemäße Aufarbeitung der Geschichte. Ein notwendiger Mosaikstein hierfür sei auch das Zentrum gegen Vertreibung in der Bundeshauptstadt Berlin.Um das Anliegen von Frieden, Einheit und Freiheit auch optisch auszudrücken, schnitzte der weltweit bekannte Aktionskünstler Guntram Prochaska am Nachmittag mit einer Kettensäge einen Friedensengel. soweit der Ausschnitt aus der Schwäbischen Post |