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2000

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1999
2001
ende
1999
2001
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Chronik 2000

"Euch allen darf ich noch ein gesegnetes neues Jahr 2000 wünschen, verbunden mit Gesundheit und Frohsinn, mögen alle Wünsche in Erfüllung gehen." So begrüßte Obmann Werner Marko am Dreikönigstag im Vereinsheim zur Altenehrenfeier, mit der wir das Vereinsjahr beginnen.
Jeder wurde angesteckt vom Jahrtausendwechsel, vom Wort des Jahres 99: Millennium, blickte er zurück. War doch fast jeder gepackt vom Übergang 1999/2000. In der heutigen Zeit, geprägt von Technik, Computern, Handys und anderem mussten Millionen aufgebracht werden, daß es ja keinen Computerabsturz, Stromausfall und dergleichen gibt. Es gab teilweise Hamsterkäufe, um bei einem Stromausfall, einem eventuellen Weltuntergang, zu überleben. Und dann? Alles normal, wie alle Sylvester zuvor. Es war keine Änderung festzustellen. Nur die Zahl 1999 wurde durch die Zahl 2000 ersetzt. Mit einem Dreikönigsspiel erfreute die Jugendgruppe. Tradition bei uns Böhmerwäldlern ist, daß am Dreikönigstag die Mitglieder mit runden Geburtstagen aus dem Vorjahr, mit einem kleinen Geschenk, gemeinsam den letztjährigen Geburtstag nachfeiern.
Am 4.März nahmen wir in großer Zahl an der Gedenkfeier des Bundes der Vertriebenen (BdV) an die Toten und Verwundeten vom 4. März 1919 am Gedenkkreuz der Heimatvertriebenen im Aalener Waldfriedhof teil. Franz Kopetschek, Vorsitzender des BdV, hielt die Gedenkansprache. Mit einer Kranzniederlegung endete die Feierstunde.
 
 
 
Eine lange Tradition (nahezu 50 Jahre) hat das Schecklkratzen am Gründonnerstag. Unser  Vereinsheim war gut besucht und auch andere Techniken des Eierverzierens wurden gezeigt. Einheimische interessieren sich immer mehr für unser Böhmerwäldler Kratzei. Auch jüngere Jahrgänge versuchen sich, zum Teil mit sehr guten Ergebnissen, an dieser Verziertechnik.
 
 
 
Das Wetter ließ im Juli leider keine andere Entscheidung zu, als unser für den 15.7. geplantes Gartenfest ausfallen zu lassen. Diese Entscheidung wurde kurzfristig vom Wirtschaftsausschuß getroffen, nachdem es absehbar war, daß die feuchte und kühle Witterung sich nicht ändern sollte. Im nachhinein konnte wohl jeder diese Entscheidung nachvollziehen, denn es machte wirklich keinen Sinn, sich bei Kälte und strömenden Regen ein Gartenfest abzuhalten. Fürs nächste Jahr ist es bei besserer Witterung wieder im Jahresprogramm vorgesehen.
Das 25. Landestreffen und 50-jährige Bestehen des Landesverbandes Baden-Würt-temberg wurde am 9./10. September, zusammen mit der 50-Jahrfeier der HG Esslingen, im Zentrum Zell in Esslingen gefeiert. Wir Aalener Böhmerwäldler waren an beiden Tagen, zusammen mit der HG Ellwangen und HG Bopfingen, jeweils mit einem Bus bei den Feierlichkeiten vertreten.
Oswald Sonnberger, der heutige Landesvorsitzende, erinnerte sich wie er nach dem Krieg aus seiner alten Heimat von den Tschechen vertrieben wurde. Wir sind der Esslinger Bevölkerung gegenüber sehr dankbar, daß sie uns damals aufgenommen hat, betonte er. Darum versteht Sonnberger den Deutschen Böhmerwaldbund vor allem als Verband, der die Kultur und das Andenken an die alte Heimat bewahren und der Nachfolgegeneration weitergeben will. Dennoch betrachtet sich der Deutsche Böhmerwaldbund als Nachfolger des 1884 in Budweis gegründeten Schutzvereins für die Deutschen im Böhmerwald. Zwar verzichteten auch die Böhmerwäldler 1950 in Stuttgart in der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen" auf Rache und Vergeltung, handeln sich aber wegen ihrer politischen Haltung immer wieder den Vorwurf ein, revanchistisch zu sein. „Wir wollen nur unser Recht auf Heimat wiederhaben", wendete sich Sonnberger gegen solche und ähnliche Vorwürfe. Das bedeute nicht, daß die Vertriebenen zurück oder Entschädigung wollten. – Vielmehr gehe es darum, daß die Benesch- Dekrete, wonach die Vertreibung der Sudetendeutschen rechtens sei, endlich aufgehoben werden. Der Bundesregierung werfen die Böhmerwäldler vor, ihre Interessen ganz unter den Tisch zu kehren.
Mit einem festlichen Gottesdienst, musikalisch umrahmt vom Sudetenchor Esslingen, fanden die Feierlichkeiten am Sonntag ihre Fortsetzung. Staatssekretär Stächele trat als Festredner für die Osterweiterung der Europäischen Union ein, die er allerdings im Falle der Tschechei  ebenfalls von der Aufhebung der Benesch- Dekrete abhängig machen möchte. Er würdigte ferner die Verdienste der Vertriebenen für das Entstehen eines blühenden Baden- Württembergs und bedankte sich bei den Verbänden für deren Engagement bei der Pflege und Erhaltung von Kulturgütern in der alten Heimat.
Wieder einmal verstanden es Udo und Festus mit fetziger Musik beim 10. Kappenabend der Aalener Böhmerwäldler am 5. Februar im Vereinsheim schnell ein Stimmungshoch zu zaubern. Obmann Werner Marko begrüßte und führte durchs Programm. Die "Schlamperdales", federführend Herbert Nebenführ, legten gekonnt einen Männerstrip aufs Parkett.
Ihre Hexenschar hatte die Sing- und Spielschar gut vorbereitet. Zu heißen Rhythmen wurde ein hitzig brodelnder Kessel umtanzt. Bis in die frühen Morgenstunden wurde vom närrischen Volk kräftig das Tanzbein geschwungen.
Obmann Werner Marko begrüßte bei der Jahreshauptversammlung am 25. März im Vereinsheim zahlreiche Mitglieder und wies auf die beiden Höhepunkte im vergangenen Jahr hin: zum einen das 50-jährige Bestehen unserer Heimatgruppe und zum anderen die Verleihung des Kulturpreises der Stadt Passau an den Frauenarbeitskreis im Deutschen Böhmerwaldbund.
Im April waren die Jubiläumstage der Mittelpunkt. Marko: Ich meine sagen zu können, an dieses Fest können wir uns in der Zukunft noch gerne zurückerinnern. Auch die Resonanz von anderen Gruppen, die bei diesem Jubiläum mit dabei waren, fiel positiv aus. Es war schön, dass unser Gemeinschaftssinn und Teamgeist auch nach außen gedrungen ist. Im Juli wurde anlässlich des 20. Bundestreffen in Passau, der Kulturpreis der Stadt Passau dem Böhmerwäldler Frauenarbeits- kreis verliehen. Die Aalener Heimatgruppe ist mit den Frauengruppen anderer Heimatgruppen stolz auf diese Auszeichnung. Eine Kopie der Urkunde hängt in unserer Sitzungsstube im Vereinsheim.
Das von Claudia Jakubetz vorgelesene Kurzprotokoll der letzten Hauptversammlung wurde ohne Einwände angenommen. Im Kassenbericht von Veronika Sproll zeigte sich eine geordnete Finanzpolitik. Dies bestätigten die Kassenprüfer Rudi Holzberger und Johann Wick. Die Berichte der jeweiligen Amtswalter, für der Wirtschaftsausschuß: Roland Jakubetz, Frauengruppe: Lore Marka, Sing- und Spielschar: Manfred Schuster, Jugendgruppe: Dieter Thomas, ließen in gestraffter Form die verschiedenen Geschehnisse noch einmal Revue passieren. Die Entlastung aller Mandatsträger erfolgte einstimmig und mit Applaus und Dank für ihre geleistete Arbeit.
Mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Augustin Riedl konnte Werner Marko eine Reihe von Mitgliedern auszeichnen. Das Ehrenzeichen in Gold erhielten Anni Koller als Gründerin (1978) und erste Leiterin der Frauengruppe; und Lore Marka, die seit 1988 die Geschicke der Frauengruppe leitet und lenkt; Wetti Jakubetz, die von 1984 bis 1988 die treibende Kraft war und bereits diese Auszeichnung besitzt, erhielt das Heimatbuch "d’Schmiedin" von Anna Kangler. Aloisia Gockner und Hilde Bretzger wurden als Stellvertreterinnen ebenfalls mit einem Buchpreis bedacht. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Maria Bubl, Marie Mathuni, Franz Pöschko, Karl Schmid, Anni Schuster und Elisabeth Thurnberger, für 25 Jahre: Franz Haberda jun., Marie Herzig, Diana Karolewski, Maria Mittermüller, Rosl und Franz Morbitzer, Franz Riha und Otto Steinecker; für 10 Jahre: Paula Barth, Aloisia Bezler, Bernhard Dambacher, Karolina Domani, Adolf Grill, Emma Grininger, Erika Holzer, Andreas Kieweg, Hilda Scherbaum, Andreas Sproll, Christa Tomaschko, Hilda Ulbert, Eugen Weinsteiger und Josef Widmann geehrt.
Da sich die bisherigen Amtsinhaber wieder zur Verfügung stellten, gingen die Wahlen, geleitet vom stellv. Bundesvorsitzenden Riedl, schnell von statten. Ergebnis: Vorsitzender: Werner Marko (Stellv.: Manfred Schuster, Walter Thurnberger); Kassiererin: Veronika Sproll (Rudolf Ernecker); Kassenprüfer: Rudi Holzberger, Johann Wick; Schriftführer: Claudia Jakubetz (Johanna Rothbart); Presse: Ernest Beckmann (Roland Jakubetz); Organisation: Herbert Nebenführ.
Zwei Veranstaltungen prägen die vorösterliche Zeit bei uns Böhmerwäldlern. Dies ist seit Jahren die Osterausstellung der Frauengruppe am Samstag vor Palmsonntag im Vereinsheim. Nicht nur das Scheckelkratzen wird hier gezeigt, auch Osterschmuck der verschiedensten Art zum Kauf angeboten. Da es zum Ostergebäck auch Kaffee und Kuchen gibt, ist dieser Nachmittag immer gut besucht und das Angebotene fand seine Abnehmer. Ebenso waren die Frauen auf vielen Ostermärkten und Ausstellungen in der näheren und weiteren Umgebung präsent, um das Böhmerwäldler Osterbrauchtum zu zeigen.
Den Faschingssonntag nutzten wir in diesem Jahr wieder zu einem Bockfrühschoppen mit Weißwurstessen. Die flotte Musik der Henry Deere Band unterhielt die zahlreichen Gäste aufs beste und dabei schmeckten die Würste, Brezeln und das Bockbier nochmal so gut.
 
Internationales Flair versprach Manfred Schuster beim
Rosenmontagsball am 6. März im Sängerheim Hofherrnweiler. Und er hatte nicht zu viel versprochen, bei uns Böhmerwäldlern ging es richtig rund. Eigens eingeflogen aus einem orientalischem Harem geizten die Bauchtänzerinnen keineswegs mit ihren reichlich vorhandenen (männ-)weiblichen Reizen. Die Stripshow der Jugendgruppe als Die teuflischen Engel ließ so manches Männerherz höher schlagen. Neidvoll blickten die Herren der Schöpfung auf die sportlich gestählten Körper der Dreamboys die Aerobic und Jazztanz in Vollendung boten und nicht ohne Zugaben davon kamen. Es brodelte und dampfte recht gräuslich, als die Sing- und Spielschar mit ihrem Hexentanz versuchte die Besucher zu bezirzen.
146 junge und alte Beine und 4 Pfoten machten sich am Morgen des 1.Mai auf, um über‘s Aalbäumle und Volkmarsberg nach Oberkochen zu wandern. Die zweite Gruppe eroberte Oberkochen über die Heide von Unterkochen her. Gestärkt durch Speis und Trank, wurde nach der schon seit Jahren üblichen Maiandacht in der Friedhofskapelle, die Rückwanderung angetreten.
Bei der Darbietung von Volkstänzen und Liedern aus der Heimat erfreuen wir Böhmerwäldler mit unseren Trachten die Gäste bei vielen öffentlichen Veranstaltungen in unserer Region. Damit dies weiterhin so bleibt, führte die Frauengruppe vom 6. bis 12.Mai eine Trachtennähwoche im Vereinsheim durch, zu der sich zahlreiche Frauen aus den Heimatgruppen Aalen und Ellwangen zusammengefunden haben. Das Vereinsheim wurde zu dieser Zeit wieder zur Nähstube verwandelt und unter fachkundiger Leitung der stellv. Frauenbeauftragten im Deutschen Böhmerwaldbund, Erika Weinert aus München, erhielten  bestehende Trachten eine notwendige „Auffrischung". Es wurden aber auch viele maßgeschneiderten Trachten wie Leiblröcke, Blusen, Hemden, Schürzen und vieles mehr gefertigt. Mit dieser Trachtennähwoche leisten die beteiligten Frauen einen wichtigen Beitrag zur Pflege des Kulturgutes aus dem Böhmerwald. Nicht ohne Stolz konnten die fleißigen Frauen ihre Werke zum Abschluß präsentieren.
Einfühlsam verstand es Bettina Sproll am Akkordeon mit Variationen über „Stille Nacht" zu unserer Weihnachtsfeier uns am 23. Dezember im Vereinsheim einzustimmen. Unter den Gästen der Vorsitzende der Braunauer, Richard Rudolf, der als Gäste zwei junge Damen, Verena und Lorena aus Chile, mitgebracht hatte, damit sie eine deutsche Weihnachtsfeier kennenlernen. Obmann Werner Marko ging auf alte Sitten und Bräuche vor Weihnachten im Böhmerwald ein. Mancher dieser doch etwas skurilen Bräuche reizte zum Schmunzeln.
Premiere hatte das Klarinettentrio Jessica Höffler, Anika Nebenführ und Anja Rothbart, die überleiteten zur Weihnachtsansprache von Manfred Schuster zum Thema: „Die Vertreibung der Deutschen aus tschechischer Sicht!"; zusammengefasst aus Gesprächen mit jungen Tschechen der 60er Generation. Daraus ergab sich für Schuster: Die Lösung der Sudetenprobleme ist möglich; denn nicht die materielle Frage ist entscheidend, sondern zuerst die moralische und historische Bewertungen dessen, was in der Vergangenheit gewesen ist. Erst wenn die Tabus endgültig beseitigt sind, kann ein wirkliches europäisches Miteinander entstehen.
Im Christgeburtspiel, das seit über 45 Jahren gespielt wird, verstanden es die Mitwirkenden, das Spiel in seiner innigen und frommen, manchmal etwas derben, dann wieder lustigen und heiteren Art, nahe zu bringen. Unter der Regie von Sandra Marko und Iris Rothbart spielten und sangen in diesem Jahr als Ansager: Carmen Marko, Trabant: Anja Rothbart, Engel: Sandra Marko, Maria und Josef: Iris und Claus Rothbart, Wirte: Lena Sommer und Jessica Nebenführ, Hirten: Dieter Thomas, Bettina Sproll und Andreas Kieweg.
Nach dem über 300 Jahre alten Christgeburtspiel nutzte Ehrenmitglied Walter Pachner die Zeit zum Danken. Er wünschte Gesundheit und Harmonie in der Familie; Freiheit, Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit in aller Welt.
 
 
 
 
 
 
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Da wollte die Jugendgruppe nicht nachstehen und gab im Schwarzlicht, einstudiert von Carmen Marko und Iris Rothbart, als teuflische Engel das überwiegend weibliche Pendant dazu.
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Am 18. März fand in Esslingen die Feierstunde anläßlich den diesjährigen Jubiläen 50 Jahre Heimatgruppe Esslingen und 50 Jahre Landesverband Baden-Württemberg im Salemer Pfeghof statt. Landesobmann Oswald Sonnberger konnte sich über eine große Besucherzahl freuen. Mit einer stattlichen Abordnung nahmen wir Aalener als Patengruppe von der HG Esslingen an der Feier teil. Obmann Werner Marko wies in seinen Grußworten darauf hin, daß auch die gegenseitige Patenschaft der Heimatgruppen Esslingen und Aalen, die damals beim 10jährigen Jubiläum der HG Esslingen besiegelt wurde, auf 40 Jahre Bestand zurückblicken kann. Die freundschaftliche Verbundenheit innerhalb der Ortsgruppen kommt auch heute noch zum Ausdruck.
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Beim diesjährigen Fußballturnier der Böhmerwaldjugend am 17. Juni in Esslingen konnte die Spielergemeinschaft aus Aalen und Ellwangen den 2. Platz erreichen. Wir gratulieren zu dieser guten Platzierung.
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Während der Trachtennähwoche wurde am Sonntag die Waldlermesse in Fachsenfeld mit "Tom & Eddi" gesungen.
182 europäische Folkloregruppen haben sich vom 19. bis 23. Juli in Dänemark zur EUROPEADE getroffen. Mit dabei waren Mitglieder unserer Jugendgruppe, die Sing- und Spielschar Ellwangen und die Akteure der „Wischauer Tanz- und Trachtengruppe". 5000 auswärtige und 1000 dänische Teilnehmer tauchten das 55.000-Einwohner-Städtchen Horsens für fünf Tage in ein buntes Gemisch von Trachten aus mehr als 60 Regionen Europas. Auf Plätzen, Parkplätzen oder Schulhöfen waren Auftritte für die Gruppen angesetzt. Spontane Volkstänze, Chorvorträge oder Musikdarbietungen ließen für die Dänen das bunte Nationengemenge allgegenwärtig erscheinen. Wir Böhmerwäldler repräsentierten beim Hauptauftritt die Kulturregionen Baden-Württemberg und das Sudetenland; die Wischauer hatten als zweite sudetendeutsche Gruppe die Eröffnungsveranstaltung mit einer Tanzfolge bereichert.
Auch ein Tagesausflug ins Legoland nach Billund war im Programm. Dort schlug das Herz eines manchen jungen Aalener oder Ellwanger höher, als er die neuen Technik-Modelle sah. Auch die nachgebauten Städte im alten Teil des Legolands und die neuen Bereiche in den Themenparks sorgten für Begeisterung.
Nächstes Jahr findet die EUROPEADE in Zamorra (Spanien) und darauf in Antwerpen statt. Die Teilnehmer aus Aalen und Ellwangen wollen auch in den kommenden Jahren versuchen, an der EUROPEADE teilzunehmen, um die Böhmerwäldler Tracht und das Kulturgut der Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland zu repräsentieren. Denn die besten Botschafter eines Landes und Kultur-zweiges sind noch immer die Sänger und flotten Tänzer. Und in diesem Sinne sehen die Ellwanger und Aalener EUROPEADE-Fahrer – zusammen mit den Wischauern – auch ihre Aufgabe für die Landsmannschaft und das gesamte Sudetenland.
Auszüge aus dem Bericht im Wanderstecken von Rainer Grill
Mit zwei vollbesetzten Bussen starteten Aalens Böhmerwäldler am Samstagfrüh, den 22. Juli, zum Jahresausflug ins Fränkische mit dem Ziel Wunsiedel im Fichtelgebirge. Ab Nürnberg ging‘s mit der MS Neptun auf dem Rhein-Main-Donau- Kanal nach Erlangen. Das Eigenartige an dieser Kanalschifffahrt ist, sie findet sozusagen im 1. Stock statt. Der Passagier blickt über die Reling auf fränkisch-steile Dächer, selbst auf Kirchtürme herab. Überquert Täler, Straßen und Flüsse. Bei so einer Mittelgebirgsschiffahrt wird in den Schleusen das Schiff gehoben oder gesenkt, wobei oft 18m Hubhöhe überwunden werden. Wieder festen Boden unter den Füssen ging‘s durch das Wisenttal nach Wunsiedel zur schönsten Natur-Freilichtbühne Deutschlands. Dort erlebten wir die Aufführung des Volksstückes „Der Verschwender" von Ferdinand Raimund. Zum Abschluß dieses an Eindrücken so vielseitigen Tages fehlte natürlich auf der Heimfahrt auch die obligatorische Einkehr nicht. Reiseleiter Herbert Nebenführ hat sich, sowohl mit der Vorbereitung wie auch mit der Durchführung dieses Ausfluges, und dafür sei ihm gedankt, sehr viel Mühe gemacht.
Das Jakobitreffen der Böhmerwäldler hat auch über 50 Jahre nach der Vertreibung nichts an seiner Attraktivität eingebüßt. Auch dieses Mal pilgerten am 29./30. Juli wieder Scharen von Landsleuten zum Dreisessel, um das Fest gemeinsam zu begehen. Erster Programmpunkt war am Samstag eine Feier am Hartauer-Denkmal in Mauth, wo Ingo Hans, der Bundesvorsitzende, sprach. Er blickte auf die Errichtung des Gedenksteines im Juli 1982 zurück und verwies auf den Wandel, der seitdem stattgefunden hat. Danach begann am Mahnmal der Böhmerwäldler in Lackenhäuser eine Gedenkfeier. Wieder gab eine Gruppe der Böhmerwaldjugend den musikalischen Rahmen, die Ansprache hielt Horst Stepani, der Vorsitzende der Heimattreuen Böhmerwäldler.
Die Spielscharen der Böhmerwaldjugend begrüßten beim Festakt „50 Jahre Böhmerwaldjugend – 50 Jahre Wanderstecken" das Publikum im Zelt am Adolf-Webinger-Haus. Der Bundesjugendleiter, Stefan Klotz, würdigte in seiner Ansprache die Arbeit der Böhmerwaldjugend in den vergangenen Jahrzehnten und fügte einen Ausblick auf die Zukunft an. Mitglieder der Böhmerwaldjugend pflanzten im Anschluß eine Linde auf der Wiese beim Adolf-Webinger-Haus.
Eine Fortsetzung fand die Jubiläumsfeier am Abend in der Hochwaldhalle von Lackenhäuser. Dort hatten verschiedene Gruppen der Böhmerwaldjugend Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt.
Trotz des widrigen Wetters fanden sich am Sonntagvormittag viele Landsleute zur traditionellen Bergmesse an der Bischof -Neumann-Kapelle am Dreisessel ein. Domdekan Gabriel hielt eine würdige Feier, die von der Böhmerwaldjugend und der Trachtenkapelle Neureichenau umrahmt wurde – ebenso wie die anschließende Kundgebung auf dem Platz am Dreisessel -Schutzhaus. Nach der Kundgebung begaben sich viele Landsleute nochmals nach Lackenhäuser, wo sie im Festzelt beim Adolf-Webinger-Haus von der Heimleiterin Kandlbinder verköstigt wurden.
Ausführliche Berichte über die Veranstaltung sowie die Inhalte der Reden können im September-Hoam 2000 nachgelesen werden.
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Die Aalener Frauengruppe hatte beim Landestreffen einen Informationsstand über ihre Arbeit, der sehr großes Interesse fand.
Bei den Reichstädter Tagen, die ebenfalls am 9. und 10. September stattfanden, zeigte unsere Jugendgruppe wieder ihr Können. Leider gab es die Terminüberschneidung mit dem Landestreffen. Aber auch das Aalener Stadtfest ist nicht nur eine Gelegenheit sich vor Publikum aus nah und fern zu zeigen, sondern auch für uns, als einer der Aalener Vereine, ein Anlaß, unserer Heimatstadt für geleistete Unterstützungen mit unserem aktiven Mitwirken zu danken.
Der diesjährige Tag der Heimat fand am 8. Oktober in der Jahnturnhalle in Bopfingen statt. Unsere Jugendgruppe hatte die Aufgabe übernommen, das kulturelle Programm des Nachmittags zu gestalten. Verstärkt durch unsere Sing- und Spielschar sowie Mitgliedern der Ellwanger Sing- und Spielschar wurde der von Sandra und Carmen Marko, Bettina Sproll und Iris Rothbart zusammengestellte „Böhmerwäldler Jahresablauf" vor vollbesetztem Saal mit großem Erfolg gezeigt.
Am 14. Oktober konnten wir unser Kirchweihfest im Vereinsheim feiern. Fleißige Hände hatten den Eingang und Saal im Vereinsheim herbstlich dekoriert. Zahlreiche Gäste labten sich an den angebotenen Speisen und die Spezialitäten der Böhmerwäldler Frauen in Form von Krapfen, Mohnstrudel und manch anderem süßen Gebäcks fanden regen Zuspruch. Alleinunterhalter Högerle spielte rege auf und mancher ließ sein Tanzbein schwingen um die Kalorien wieder etwas zu verbrauchen.
Am 28. und 29. Oktober konnte die Heimatgruppe Backnang ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Zum Festakt und Volkstumsabend am Samstag waren auch wir mit einer Abordnung vertreten. Wir wünschen der HG Backnang auch auf diesem Wege weiterhin viel Erfolg in Ihrer Vereinsarbeit.
Der Frauenarbeitskreis Baden-Württemberg führte am 4. November in Kirchheim eine Arbeits-Tagung durch. Unsere Frauengruppe beteiligte sich zahlreich an diesem Lehrgang. Eines der Themen war die vorweihnachtliche Bastelarbeit der einzelnen Heimatgruppen. Verschiedene Techniken und Arbeitsweisen wurden ausgetauscht und manche Teilnehmerin konnte neue Ideen und Anregungen mit nach Hause nehmen. Bei unserem Adventsbasar können wir sicher einige Ergebnisse dieser Arbeit bewundern und auch erstehen können.
Wer das Hoam und den hier enthaltenen Wanderstecken liest, konnte in der Dezember-Ausgabe sehen, daß unsere Böhmerwaldjugend sich intensiv mit dem Internet beschäftigt. So war es schon lange geplant, daß sich die Mitglieder der Böhmerwaldjugend während eines Lehrgangs mit den neuen Kommunikationstechniken befassen. Am 18./19. November war es dann soweit und es fand der erste Internetlehrgang der Böhmerwaldjugend in Nürtingen statt. Das Interesse war recht groß, so dass ca. 30 Teilnehmer unter fachkundiger Leitung die ersten „Gehversuche tätigen konnten. Am Ende hatte dann jede Gruppe ihre Homepage erstellt und auch einige Informationen, Termine und alles was es sonst noch über die jeweiligen Gruppen zu berichten gab in die Internetseite hineingepackt. Es wurde dann auch noch gezeigt, wie man die Seiten ins Internet schickt und wie das Anmelden und Eintragen funktioniert. Ob die Teilnehmer gut aufgepasst haben, wird also demnächst via Internet zu sehen sein.
Auszug aus einem Wanderstecken-Bericht von Karola Gronert
Daß vorweihnachtliche Basare ihre Bewunderer und damit Besucher finden, zeigte sich am 25. November beim Adventsbasar unserer Frauengruppe im Vereinsheim. Adventsgestecke, Christbaumschmuck, Weihnachtskarten und, und, und, konnten erworben werden. Kaffee und Kuchen luden natürlich zu längerem Verweilen und Plaudern ein. Ebensowenig fehlten natürlich die „Versucherle" aus der vorweihnachtlichen Backstube. Lore Marka und Inge Marko als Verantwortliche und letztendlich damit auch die Frauengruppe waren zufrieden.
2000-15-Boehmerwald-Adventsbasar-01
Am 2. Dezember wurden wir, die Jugendgruppe, nach Villingen-Schwenningen zur Weihnachtsfeier der Sudeten- deutschen-Landsmannschaft eingeladen, um unser Christgeburtsspiel aufzuführen. Dies war der erste Auftritt unserer drei neuen Jugendgruppen-Mitglieder, daher herrschte auch viel Aufregung. Wir wurden jedoch so herzlich aufgenommen, dass uns das Christgeburtsspiel meisterhaft gelang und wir nach viel Lob wieder zufrieden nach Hause fuhren.               die Jugendgruppe
Der Nikolo aus dem Böhmerwald hat heute wohl die falschen Reifen aufgezogen, meinte Obmann Werner Marko, als er am Sonntag, den 10. Dezember, die kleinen und großen Gäste zur Nikolofeier begrüßte, denn, so meinte der Vorsitzende, bei fehlendem Schnee kann er ja nicht mit dem Schlitten kommen; warten wir’s also ab. Ulrike Schuster und Claudia Sproll verstanden es die Kinder bei Laune zu halten. Endlich traf der Heilige Mann mit seinen beiden Engeln und dem unvermeidlichen Krampus dann doch ein. Die Antworten auf die üblichen Fragen des Nikolo nach Wohl und Wehe fielen anscheinend sehr zur Zufriedenheit aus, denn alle Kinder erhielten von den Engeln ein Päckchen mit süßem Inhalt. Nur der Krampus hatte wie jedes Jahr wieder nichts besseres zu tun, als die Röcke, besonders die des Obmannes und seines Stellvertreters, Manfred Schuster, wieder kräftig auszubeuteln.
2000-20-Boehmerwald-Adventsstand
Am diesjährigen Weihnachtsmarkt in Aalen hatte die Frauengruppe einen Verkaufsstand der großes Interesse bei den Besuchern fand.