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1999

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1990-1998
2000
ende
1990-1998
2000
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Chronik 1999

Die Altenehrenfeier am Dreikönigstag bildet bei uns den Abschluß der weihnachtlichen Zeit. Nach der festlichen Einstimmung durch Bettina Sproll begrüßte Obmann Werner Marko die Gäste, darunter Ehrenmitglied Walter Pachner. Mit dieser Feier, so Marko, solle die Verbundenheit mit der älteren Generation zum Ausdruck gebracht werden. Mit seinem Neujahrsspruch „Drei Könige sind ausgegangen, sie folgten dem Stern, das Jahr hat angefangen: vertrau und lobe Gott den Herrn! wünschte er ein gesegnetes neues Jahr, verbunden mit Gesundheit, Frohsinn und mögen viele Wünsche Erfüllung finden. Ein Musikstück leitete über zum Dreikönigsspiel der Kindergruppe, einstudiert von Ulrike Schuster und Claudia Sproll. Anschließend wurden die Jubilare mit einem Präsent geehrt. Bei Kaffee und Kuchen verbrachten wir einen schönen Nachmittag im Vereinsheim.
Eine große Anzahl Böhmerwäldler Landsleute beteiligten sich, neben anderen Vertriebenenverbänden, an der März- Gedenkfeier für die Toten und Verwundeten des 4.3.1919 am Aalener Waldfriedhof. In seiner Ansprache ging Lm. Leo Kutscherauer auf die hinreichend bekannten Geschehnisse von damals ein und spann einen Bogen über die Vertreibung bis in die heutige Zeit. Mit einer Kranzniederlegung fand die würdevolle Feierstunde ihren Abschluß.
 
 
 
Seit über 40 Jahren wird das Scheckelkratzen in Aalen gepflegt und weitergegeben. Man trifft sich immer am Gründonnerstag und Werner Marko konnte viele Interessierte, nicht nur Mitglieder, sondern auch einheimische Gäste begrüßen. Da entstehen dann unter fachkundiger Anleitung oft kleine Kunstwerke. Auch die Jugend hat an diesem Tag bewiesen, daß sie diese Brauchtumspflege beherrscht. Nun gibt es bei dieser Kratzerei auch Bruch, und diese Brucheier werden dann in einer oft aufwendigen Zeremonie gesalzen, gepfeffert und geölt; Ketchup und Senf dürfen bei einigen auch nicht fehlen, denn das Ganze soll ja schlußendlich auch munden.
 
 
 
 
 
Aus der Mäulesmühle waren „Hannes und der Bürgermeister" (Bettina Sproll / Iris Rothbart) angereist um die Lachmuskeln zu strapazieren. Mit der Parodie „Bemberle" von Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle bewies die Jugend ihr musikalisches Können. Den Bogen von moderner Musik zur Volksmusik spannten die jungen Damen der Sing- und Spielschar mit ihrer Tanz- und Aerobic-einlage.
Das Bundesseminar des Deutschen Böhmerwaldbundes fand vom 6. bis 10. April im neugestalteten Adolf-Webinger- Haus in Lackenhäuser statt. Trotz den umfangreichen Vorbereitungen für unser Jubiläum waren wir auch bei diesem Seminar vertreten. Es war wieder gekennzeichnet von interessanten und vielseitigen Tätigkeiten. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit den Aussagen von Bundeskanzler Schröder, uns Vertriebene bzw. die Tschechen betreffend. Sie erarbeiteten ein Rohkonzept eines Schreibens an den Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Schreiben, mit dem Antwortbrief des Bundeskanzleramts ist im Juni-„Hoam!"-99 abgedruckt und kann dort nachgelesen werden.
Gar nicht wohlgesonnen war der Wettergott uns Böhmerwäldlern am 10. Juli zum Gartenfest. Regen, Regen, nichts als Regen. Doch ab und zu blitzte sogar kurz die Sonne auf. Trotzdem musste die Kapelle Kaiserbirn-Buam ungespielt wieder abziehen. Zur Musik aus der Konserve wurde das Gartenfest zum Hausfest umfunktioniert. Ganz Unentwegte boten den Unbilden der Witterung Paroli und ließen sich in den Regenpausen Speis und Trank im Freien munden. Resümee: Bei schönem Wetter kann jeder, aber bei Regenwetter gutgelaunt zu feiern, das können wahrscheinlich eben nur die Aalener und hoffen, daß im nächsten Jahr beim Gartenfest auch für die Aalener Böhmis die Sonne wieder einmal heiß auf den Planeten Erde brennt.
Zusammen mit der HG Ellwangen ging‘s am 30. Juli zum Bundestreffen nach Passau. In Obernburg bei Passau war während des Bundestreffens das Standquartier. Ausstellungseröffnung und Verleihung des Kulturpreises an den Frauenarbeitskreis füllten den Freitagnachmittag aus. Der Samstagmorgen wurde zum Besuch des Museumsdorfes Tittling genutzt. Die meisten Gerätschaften wurden ja auch im Böhmerwald verwendet und so wurde manches, mit ein wenig Wehmut, erläutert. Der Besuch des Volkstumsabends am Abend in der Nibelungenhalle wurde von niemandem bereut; denn er war hervorragend gestaltet und hätte mehr Besucher verdient gehabt. Der Sonntagmorgen vereinte alle zum festlichen Gottesdienst im Hohen Dom zu Passau, wobei Aalen, wie auch bei der anschließenden Kundgebung, mit der Fahnenabordnung vertreten war. Frohgestimmt über das Gesehene und Erlebte wurde, wenn auch müde, am Sonntag gegen Abend wieder Aalen erreicht.
 
 
Auch in diesem Jahr gestaltete unsere Jugendgruppe zwei Auftritte bei den
Reichstädter Tagen, die am 11. und 12. September stattfanden. Leider werden es immer weniger Volkstums- und Trachtengruppen, die unser Stadtfest mitgestalten. Umso wichtiger ist es für uns, bei dieser bereits zur Tradition gewordene Veranstaltung mitzuwirken und uns zu präsentieren.
Ein musikalisches Feuerwerk guter Laune brannten „Udo und Festus" beim Kappen- abend am 30.1.99 im Vereinsheim ab.
Nach humorvoller Begrüßung durch Obmann Werner Marko eröffnete die Sing- und Spielschar den Reigen der Darbietungen mit „Singen nach Noten", begleitet von Rudi Holzberger.
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Zum Abschluß präsentierte sich Manfred Schuster als graziöse Diva, mit den 3 schwingenden Glocken von Rom. Man sieht, das Programm war sehr gut, und der Kappenabend hätte einen besseren Besuch verdient gehabt.
„Böhmis Ahoi" hieß der Schlachtruf am Rosenmontagsball im Sängerheim Hofherrnweiler. Jugendgruppe und Sing- und Spielschar lockerten wie am Kappenabend mit Gags und Einlagen das närrische Treiben auf. Die Tanz- und Stimmungskapelle „Hacky’s" verstand es, das närrische Volk bis in die frühen Morgenstunden bei Laune und Schwung zu halten.
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„50 Jahre Böhmerwäldler - 10 Jahre Vereinsheim in Aalen" waren die Hauptthemen von Obmann Werner Marko bei der Jahreshauptversammlung am 6. März im Vereinsheim. Weniger erfreulich sei, daß die Kindergruppe, obwohl zwei Betreuerinnen da sind, sich mehr oder weniger aufgelöst hat. Er forderte Eltern und Großeltern auf, ihre Kinder und Enkel zum Besuch der Kindergruppe anzuhalten. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen prägten im letzten Jahr das Geschehen. Stolz ist der Vorsitzende, daß die Heimatgruppe im 50. Jahr ihres Bestehens die stattliche Anzahl von 370 Mitgliedern aufweist.
Höhepunkt in diesem Jahr dürfte das 50-jährige Jubiläum unserer Heimatgruppe sein. Ein anderes kleineres Jubiläum, das bei den Feierlichkeiten im April nicht im Vordergrund steht, ist das 10-jährige Bestehen unseres Vereinsheims. Dieses Haus ist nicht mehr wegzudenken und in den letzten Jahren zum Mittelpunkt geworden. Die vielen Aufgaben im Verein werden nur durch den guten Teamgeist und den Gemeinschaftssinn der Verantwortlichen bewältigt, der sicherlich auch durch dieses Vereinsheim Stärkung erfahren hat.
Wohlgeordnet und übersichtlich der Kassenbericht von Veronika Sproll. So wurde ihr auf Antrag der Kassenprüfer Entlastung erteilt. Wohltuende Kürze zeichneten die einzelnen Berichte der Amtswalter aus. Mit Ehrennadel und Urkunde wurden Ida Beckmann und Alfred Krauss für 40-jährige Treue und Mitgliedschaft im Deutschen Böhmerwaldbund geehrt.
Im stimmungsvoll dekorierten Vereinsheim boten und zeigten die Frauen beim Osterbasar am 27. März „österliches Brauchtum" in den verschiedenen Techniken, wobei natürlich, wie könnte es anders sein, das Böhmerwäldler Kratzei, das „Scheck’l, im Vordergrund stand. Daneben wurden auch Dekorationsmöglichkeiten für den festlichen Ostertisch aufgezeigt. Unser Osterbasar erfreut sich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit. Er hat sich inzwischen fest etabliert. Sogor d’Monner hand oft dabei. Wen wundert‘s also, daß die Stände am Abend fast abgeräumt waren. Abgerundet wird das Ganze mit einem gemütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen.
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beim Frühlingshochwasser anfang März war unser Parkplatz kurz vor der Überflutung
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Ein großes Jubiläum konnten wir

1999

anlässlich dem

50jährigen Bestehen

unserer Heimatgruppe feiern.

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auf dem Weg zum Gedenkkreuz der Heimatvertriebenen am Waldfriedhof in Aalen
beim Totengedenken
50 Jahre Böhmerwäldler in Aalen!   Das ist mit Sicherheit ein Grund zum Feiern. Dazu hatte man am Wochenende des 24./25. April  eingeladen. Viele Gäste und Freunde bewiesen durch ihren Besuch, daß unsere Heimatgruppe etwas bedeutet. Mit Worten von Adalbert Stifter leitete Ernest Beckmann am „Kreuz der Heimat" auf dem Aalener Waldfriedhof die Totenehrung ein. In Ehrfurcht und Trauer wurde der Opfer von Krieg und Vertreibung gedacht. 50 brennende Kerzen, ums Kreuz der Heimat aufgestellt, symbolisierten 50 Jahre Heimatgruppe.
Der anschließende Festakt in der Stadthalle wurde von Blockflöte mit Klavierbegleitung umrahmt. In seiner Begrüßung betonte Obmann Werner Marko, 50 Jahre Heimatgruppe sei ein Synonym für ungebrochene Heimatliebe, Traditionspflege, Treue, aber auch Bemühen um Integration und Offenheit und forderte ein unmißverständliches Völkerrecht und das Recht auf Heimat. Veronika Sproll präsentierte den Rückblick über die Entwicklung der Aalener Heimatgruppe. Sie machte deutlich, daß von Anfang an der Mensch im Mittelpunkt allen Bemühens um eine feste Gemeinschaft bestanden habe, um das Schicksal leichter zu bewältigen. Hier sei besonders Gustav Schuster zu nennen. Mit dem Vereinsheim in der Wellandstraße habe die Heimatgruppe eine hervorragende Basis für Gemeinschaft und Pflege der Kultur. Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Tatabanya leiste sie einen Beitrag zur europäischen Integration. Mit 369 Mitgliedern ist man heute die zweitgrößte Heimatgruppe im Land.
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Obmann Werner Marko
beim Festnachmittag
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beim gemeinsamen Volkstanzen
für die richtige Stimmung sorgte die Familienmusik Hess
„Ich habe die Arbeit der Böhmerwäldler in fast 25 Jahren schätzen gelernt" betonte Schirmherr OB Ulrich Pfeifle in seinem Grußwort. Die Böhmerwäldler sind fleißige und fröhliche Menschen, die neben der Erinnerung an die Heimat, an das böse Geschehen der Vertreibung, schnell ins Leben der Stadt hineingewachsen sind. Die Identität wird weitergepflegt, die Integration ist voll gelungen, resümierte Ulrich Pfeifle. In weiteren Grußworten würdigten MdB Georg Brunnhuber, MdB Marga Elser, erster Landesbeamter Hubert Götz, Franz Kopetschek für den BdV-Kreisverband und Oswald Sonnberger als Landesvorsitzender des Deutschen Böhmerwaldbundes den Einsatz unserer Heimatgruppe.
Über 50 Jahre hinweg war die Aalener Böhmerwaldgruppe eine Schicksalsgemeinschaft, die sich voll Idealismus und Einsatzbereitschaft zusammengefunden hat, um Brauchtum und Kulturgut zu pflegen, die Verbindung zur alten Heimat wachzuhalten und den Heimatgedanken an die Nachfolgegeneration weiterzugeben, betonte Arnold Tölk, Landes- vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in seiner Festansprache. Er befaßte sich im Detail mit der deutsch- tschechischen Geschichte und dem Unheil der Vertreibung. Es ist unsere Pflicht, den Tschechen klar zu machen, daß sie nicht auf ihrer nationalistischen und durch 40 Jahre kommunistischer Propaganda eingeübten Haltung beharren können, betonte der Festredner.
Für 50 Jahre Treue wurden durch den stellv. Bundesvorsitzenden Augustin Riedl geehrt: Karl Braunschmid, Ignaz Breitenberger, Maria Breitschopf, Aloisia Deimel, Leopold Florian, Steffi und Fritz Haider, Theresia Hirschl, Maria Holzberger, Wetti und Sepp Jakubetz, Martha Kindermann, Lore Marka, Hildegard Marko, Martha und Franz Marko, Theresia und Johann Marko, Gustav Marko, Johanna Mühlbäck, Ludwig Müller, Franziska Neubauer, Walter Pachner, Theresia Poferl, Johann Raab, Maria Schlipf, Maria Schuster, Josef Schwarz, Juliane Strobel, Franz Thurnberger und Johann Wick.
Anschließend an den Festakt wurde mit einem Umtrunk die Ausstellung im Foyer der Stadthalle eröffnet. Sie zeigte einen repräsentativen Querschnitt der Heimatgruppe und fand sehr viel Beifall und Anerkennung.
Erinnerung an die Heimat wachhalten, könnte man den Volkstumsabend bezeichnen, der am Abend über die Bühne der Stadthalle lief. Die Sing- und Spielscharen Aalen und Ellwangen mit ihren Liedern und Tänzen, ebenso die Wischauer Sprachinsel, begeisterten das Publikum. Manfred Schuster zeichnete ein vielfältiges Bild von Menschen und Landschaften, Bergen, Seen und Tälern im Böhmerwald. Es war ein Augen- und Ohrenschmauß gleichermaßen. - Wir haben eine neue Heimat gefunden, eine Heimat und ein Land, das wir gemeinsam mit unseren heutigen Nachbarn und Mitmenschen geschaffen haben, schlug Manfred Schuster eine Brücke zur Gegenwart. In Stadt und Land sei man nicht nur angenommen, sondern auch aufgenommen worden, auch in Vereinen und Organisationen. Neben den Wischauern  hatte die Heimatgruppe, um ein Zeichen zu setzen, die Sportakrobaten des TSV Essingen, die Ausschnitte aus ihrer Wettkampfkür zeigten und die Sänger aus der westlichen Vorstadt eingeladen, die mit einigen Liedern erfreuten. Die gesamte musikalische Umrahmung des Volkstumsabend lag in den Händen der Familienmusik Hess aus Hirschhorn.
Mit dem festlichen Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Salvatorkirche, bei dem die Sing- und Spielschar die Wäldlermesse sang, begleitet von "Tom und Eddi", fand ein zwar recht strapazenreiches aber gut gelungenes Wochenende seinen krönenden Abschluß.
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die Trachtenträger nach dem Festgottesdienst
Heuer ging die 1. Maiwanderung, bei gutem Wetter, von Aalen nach Waldhausen. Junioren und Junggebliebene (Mittelalter) gingen auf die große Schleifen, während die Senioren etwas kürzer traten, um auf der kleinen Runde als erste das „Fässle in Waldhausen zu erreichen. Hier wartete eine reichhaltige Mittagstafel auf die Hungrigen und Durstigen. Gesättigt und gestärkt gings auf den Rückweg, nicht ohne in der Waldhausener Kirche eine Maiandacht zu halten, die von Vroni und Paul Sproll sowohl vorbereitet als auch gehalten wurde. Dafür ein „Herzliches Vergelt’s Gott. Einige ganz Unentwegte traten dann den Heimweg übers Naturfreundehaus am Brand in Unterkochen an.
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Fest in Frauenhänden war vom 2. bis 8. Mai unser Vereinsheim, als der Frauenarbeitskreis im Bundesverband eine Trachtennähwoche veranstaltete. Unter der Leitung von Bundesfrauenreferentin Olga Hartmetz-Sager wurden Festtags-trachten erneuert und vervollständigt. Auch Arbeitstrachten und Dirndl wurden zugeschnitten, genäht, gerüscht, gefältelt, aufgetrennt und wieder genäht. Zum Schluß saß und passte alles und voller Stolz über das Geschaffene ging eine arbeitsreiche Woche zu Ende.
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Die Sternwallfahrt des BdV nach Maria Eich am Himmelfahrtstag, die in diesem Jahr zum 50. Mal stattfand, gestaltete unsere Sing- und Spielschar mit der Wäldlermesse, die vor mehreren hundert Besuchern im Wald bei Ebnat erklang.
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Der Sudetendeutsche Tag in Nürnberg fand  am 22. und 23. Mai statt. Die HG Aalen und Ellwangen fuhren gemeinsam mit einem Bus nach Nürnberg um an diesem Großereignis teilzunehmen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, die immer noch große Gemeinschaft der Vertriebenen zu erleben und die vielen verschiedenen Trachten des Sudetenlandes zu sehen.
Am 19. Juni fand das Fußballturnier der Böhmerwäldler in Rindelbach bei Ellwangen statt. Wir gratulieren der Spielergemeinschaft der Gruppen Aalen und Ellwangen zum 1. Platz und dem Gewinn des Siegerpokals.
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Ellwanger und Aalener bei europäischem Volkskunst- Spektakel EUROPEADE in Bayreuth
Das hatte Bayreuth zuvor noch nicht gesehen: 5000 Trachtenträger aus ganz Europa tauchten das traditionelle Aushängeschild Frankens vom 14. bis 18. Juli in ein buntes, farbenprächtiges Licht – die Europeade für europäische Volkskultur hatte von Bayreuth Besitz ergriffen.
Von Estland bis Portugal, von Grönland bis Sizilien reichte die Bandbreite der vertretenen Nationen. Aus Baden-Württemberg mitten darunter: Die Wischauer Tanz- und Trachtengruppe sowie die Sing- und Spielschar der Böhmerwäldler Ellwangen und die Böhmerwaldjugend Aalen, als Vertreter der sudetendeutschen Volksgruppe und Baden- Württembergs.
Bruno Peters, der Präsident des internationalen Europeade-Komitees, betonte die rein geographische Bindefunktion Bayreuth: an der Nahtstelle zwischen Ost und West wüchsen hier die Völker Europas zusammen. Und auch die Europeade spannt eine Brücke zwischen den Völkern, sagte der Präsident.
Die Gruppen aus dem Ostalbkreis stehen exemplarisch für das Fest von mehr als 30 Nationen. Denn während die Böhmerwäldler zu den jungen Mitwirkenden gehören, haben die Wischauer (deren ältester aktiver Teilnehmer ist 72 Jahre alt) bereits zum zweitenmal bewiesen, dass Folklore, Brauchtum und fröhliches Feiern bei der Europeade keine Frage des Alters ist.
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Die Idee Europeade, die von einem internationelen Komitee organisiert und seit 1964 jährlich in einer anderen Stadt veranstaltet wird, ist die Zusammenführung von Völkern und Volksgemeinschaften auf kulturellem Gebiet – vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Frieden in Europa nicht ohne Freundschaft zwischen den Völkern möglich ist.
So war es ganz natürlich, dass die Wischauer zu den Klängen der portugiesischen Musikkapelle Banda juvenil do Municipio de Gaviao-Alto Alentejo ins Bayreuther Stadion marschiert sind; die Böhmerwaldjugend aus Aalen und Ellwangen auf der gleichen Bühne aufgetreten sind, wo kurz zuvor noch eine tschechische Jugendtanzgruppe aus Brünn getanzt hatte. Es war Völkerverbindung pur.
Zur großen Hauptveranstaltung war ein Omnibus aus Aalen und Ellwangen mit Interessierten angereist. Alle Mitfahrer waren überwältigt, als es Schlag auf Schlag ging, jede Gruppe mit ihrem traditionellen Kulturgut ein Stückchen das europäische Mosaik füllte. Familientanzformationen aus Spanien, mehr als 100 Paare von der flämischen Volkskunstbewegung oder die Volkstanzgruppe der Dorfgemeinschaft Latschach mit ihrem einzelnen Harmonika-Spieler gaben nacheinander eine Kostprobe ihres Könnens ab.
Der Bundeskulterreferent der Sudetendeutschen Jugend, Günther Pfrogner; war eigentlich nur nach Bayreuth gekommen, um sich einen Eindruck von der Großveranstaltung zu machen. Doch die Bande zwischen den Völkern Europas waren so eng gewoben, dass er für die Aalener und Ellwanger gleich eine Einladung mitbekommen hat: von einer Eskimo-Gruppe (Grönland), die in ihrer Felltracht an dem Volklore-Spektakel teilgenommen hat.
Der Termin für die nächste Europeade steht bereits fest. Vom 19. bis 23. Juli 2000 werden in Horsens in Dänemark wieder mehrere Tausend Trachtenträger erwartet. Dann wird sich der Ausspruch von Robert Müller-Kox, dem Präsidenten des deutschen Europeade-Komitees, erfüllen: Wir leisten das, was kein Politiker kann – wir bringen die Völker Europas einander näher.
Rainer Grill, Ellwangen (aus dem Wanderstecken 9/99)
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Aalens Böhmerwäldler besuchten die ungarische Partnerstadt Tatabánya
Auf Einladung des Vorstandes der Ungarndeutschen in Tatabánya- Untergalla, anläßlich der 200-Jahrfeier der Gemeinde Untergalla, besuchte die Böhmerwald Sing- und Spielschar Aalen die ungarische Partnerstadt. Erwartungsvoll starteten 36 Teilnehmer am Donnerstag, den 23. September in Aalen um nach Tatabánya zu fahren.

Am Freitagmorgen begrüßte Georg Frank, der Vorsitzende des Freundeskreises und seine ungarndeutsche Kulturgruppen aus Untergalla die Teilnehmer im Kulturhaus. Nachmittags fand die Eröffnung des Heimatmuseums Untergalla und die Einweihung des neugestalteten
Hauptplatzes vor der St. Gallus Kirche statt. Tatabányas Bürgermeister Johann Bencsik und der Ortsvorsteher von Untergalla, Dr. Kiś, begrüßten die Gäste aus Aalen, die nach 1992 zum zweitenmal in Tatabánya zu Gast sind. Sie hoffen, daß die Freundschaften und Verbindungen, die sich in den letzten Jahren zwischen Ungarn und Deutschen entwickelt haben, weitergepflegt werden.
Der Festredner zur Eröffnung war Johann Fatuska, der Leiter des Museums. In seiner in ungarisch und deutsch gehaltenen Rede ging er auf die Besiedlungsgeschichte der Gemeinde Untergalla ein, die vor 200 Jahren mit der Verleihung des Gemeindesiegels urkundlich ihren Anfang fand. Nach der feierlichen Eröffnung, die von uns Böhmerwäldlern mit einigen Liedern umrahmt wurde, fand der offizielle Empfang im Museum statt. Abends waren wir zum gemeinsamen Abendessen ins Kulturhaus eingeladen, zu dem Ortsvorsteher Dr. Kiś ein Hirschgulasch gekocht hatte. Erinnerungsgeschenke
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Beim festlichen Gottesdienst in der St. Gallus Kirche in Untergalla, der von Bischof Nàndor Takàcs aus Szèkesfehèrvàr (dem früheren Stuhlweißenburg) gehalten wurde, sang die Sing- und Spielschar unter Leitung von Manfred Schuster, einige Lieder aus der Waldlermesse. Anschließend wurde dem neuen Kirchenvorplatz, sowie dem Heimatmuseum der bischöfliche Segen gespendet. Nach dem Mittagessen fand nochmals ein Festzug zum Festplatz statt und ein zweites Kulturprogramm wurde von ungarndeutschen und slowakischen Gruppen sowie der Sing- und Spielschar gestaltet. Zum Abschluß des Kulturprogrammes sang der Singkreis aus Untergalla gemeinsam mit der Sing- und Spielschar das Böhmerwaldlied. Anschließend wurde zu den Klängen der Schrammeln aus Tarian, sie gestalteten im letzten Jahr das Gartenfest der Böhmerwäldler in Aalen mit, noch fleißig getanzt und das Fest fand einen gelungenen Ausklang.
wurden ausgetauscht und bei lustiger Unterhaltung ließ man den Abend ausklingen.
Der nächste Vormittag wurde zu einem Ausflug nach Tata genutzt. Hier wurden die Reste der Burg sowie das Schloß des Grafen Esterházy besichtigt. Nach dem Platzkonzert am Kulturhaus in Untergalla ging’s im Festzug zum Festplatz, wo dann ein Volkstumsnachmittag stattfand. Dieser wurde von zehn ungarndeutschen Kulturgruppen und der Böhmerwald Sing- und Spielschar Aalen gemeinsam gestaltet. Hier konnte das zwar unterschiedliche aber doch irgendwo verwandte Kulturgut in Form von Volksliedern und Volkstänzen bewundert werden. Zu den Klängen der Donauschwäbischen Blaskapelle aus Tarian, die sehr gute Volks- und Tanzmusik spielt, klang der Abend aus.
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Beim Abschied am Montag äußerte Georg Frank die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Der Obmann der Böhmerwäldler, Werner Marko, bedankte sich für die erlebnisreichen, schönen Stunden, die die Sing- und Spielschar in Tatabánya erleben durfte.
Unter dem Leitwort Menschenrechte sind unteilbar wurde am 3. Oktober 99 in der vollbesetzten St.-Georgs-Halle in Ellwangen-Schrezheim der Tag der Heimat gefeiert. Eingeladen hatte der Kreisverband Aalen des BdV mit dem Vorsitzenden Franz Kopetschek.
In seiner Begrüßungsansprache erinnerte er daran, dass der Tag der Heimat im Ländle bereits zum 50. Mal begangen wird. Den Begriff Heimat möchte er als hohes und schützenswertes Gut verstanden wissen, deren Traditionen und Brauchtum bewahrt werden sollen.
Karl Walter Ziegler, Bundesvorsitzender des Heimatverbandes der Brünner ("Bruna"), errinnerte als Hauptredner an die Charta der Heimatvertriebenen, in der bereits 1950 auf Rache und Vergeltung verzichtet wird. Durch viel Engagement und harte Arbeit habe man einen entscheidenden Anteil zum Wiederaufbau Deutschlands beigetragen. Er mahnt, dass dem Vergessen Einhalt geboten werden müsse. Mit einem Zentrum gegen Vertreibung in Berlin soll Geschichte erfahrbar gemacht und die Völkergemeinschaft sensibilisiert werden, Vertreibungen weltweit entgegenzuwirken und sie zu ächten.
Schwungvoll aufgespielt wurde vom Musikverein Rindelbach, der den Einzug der Sing- und Spielschar Aalen und Ellwangen begleitete. Unter der Leitung von Manfred Schuster gestaltete sie mit Volksliedern und Volkstänzen den stimmungsvollen Teil des Nachmittags. Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsam gesungenen Lied Kein schöner Land sowie der Nationalhymne.
 
 
Zur diesjährigen Kirchweih hatten wir am 9. Oktober ins Aalener Vereinsheim eingeladen. Fleissige Hände hatten den Eingang und Saal herbstlich dekoriert. Die angebotenen Speisen und Getränke fanden regen Zuspruch, besonders die von der Frauengruppe vorbereiteten Spezialitäten wurden schnell verspeist. Für die musikalische Umrahmung sorgte Alleinunterhalter Bux und so mancher ließ sein Tanzbein schwingen.
Bereits zum zweitenmal in diesem Jahr trafen sich die Böhmerwäldler Frauen vom 22. bis 24. Oktober im Aalener Vereinsheim um bei einem Trachtennähwochenende gemeinsam Trachten zu schneidern. Unter der Leitung von Erika Weinert aus München wurde zugeschnitten, geheftet, anprobiert, ab und zu wieder aufgetrennt, gestickt und genäht. Diesesmal wurden hauptsächlich Männerwesten angefertigt. Aber auch so manche Bluse, Unterhose oder Unterrock wurde in gemeinsamer Runde geändert und hergestellt. Verpflegt wurden die fleissigen Näherinnen von der Frauengruppe, die es sich nicht nehmen ließ, so manches Schmankerl auf den Tisch zu zaubern. Am Ende konnte sich das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit sehen lassen.
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Trotz Großbaustelle Westumgehung fanden der Nikolo, vom Krampus und Engeln begleitet, am 5. Dezember zur
Nikolofeier
den Weg aus dem Böhmerwald ins Vereinsheim. Dort wurde die Gesellschaft von kleinen und großen Kindern schon erwartet. Nach Begrüßungsworten von Obmann Werner Marko überbrückten Ulrike Schuster und Claudia Sproll mit Basteln und Spielen die Wartezeit.
Zwei Geschichten, in schwäbischer Mundart über den Pelzmärte, gelesen von Katharina Sproll, ließen die Spannung ansteigen. Endlich erschien dann doch der Nikolo mit seinem Tross. Die Kinder verstanden es, mit Liedern und Gedichten den heiligen Mann gnädig zu stimmen, denn er äußerte sich recht zufrieden. So erhielten die Engel den Auftrag, die Kinder mit einem Päckchen zu erfreuen.
Wie schon bei Großeltern und Eltern in jungen Jahren üblich, wird auch heute noch der Inhalt des Päckchens genau kontrolliert, ob nicht bei Bruder oder Schwester eine Nuß mehr drin ist. Nur um die Kittel und Fräcke der Väter auszustauben, hätte man den Krampus nicht unbedingt gebraucht.
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Eindrucksvoll verstand es Bettina Sproll mit Variationen über Stille Nacht einzustimmen in die Weihnachtsfeier am 18. Dezember 99 im Vereinsheim. Mit Neahm’t hot g‘wocht leitete der Viergesang (Iris Rothbart, Carmen und Sandra Marko, Bettina Sproll) über zur Begrüßung des Vorsitzenden Werner Marko. Das Böhmerwäldler Christgeburtspiel gehört seit 48 Jahren zum festen Bestandteil der Weihnachtsfeier, erklärte der Obmann. Auch heuer werde es die Jugendgruppe aufführen.
Kulturwart Manfred Schuster zufolge ist noch nie vom Frieden auf Erden so viel gesprochen worden, wie in unserer Zeit. Pflege der Heimatverbundenheit, des Volkstums sei keine Flucht in Nostalgie, sondern Bekenntnis zu einer Gemeinschaftsmoral, ohne die eine Demokratie auf Dauer nicht existieren kann, führte er
aus. Für viele unserer Zeitgenossen seien Werte wie Heimat, Volk und Vaterland, Nation schon Reizworte. In der sogenannten freien Erziehung habe man die Kinder und jungen Leute von den meisten äußeren Zwängen befreit. Habe ihnen viel freien Lauf gelassen und jeden Wunsch erfüllt. Nicht wenige würden aggressiv, flüchteten in Rausch, Sucht und Drogen und seien unzufrieden bis hin zur Ablehnung unserer Gesellschaft. In dieser verfahrenen Situation, auch politisch, seien Politiker und Kirche gefordert, meinte Schuster. Weihnachten am Ende eines Jahrtausends fordere heraus zum Rückblick auf die Geschichte der Deutschen im Böhmerwald. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, Erfolgen, Mißerfolgen, von Freud und Leid.
Im Christgeburtspiel verstanden es die Darsteller ihren Charakteren den entsprechenden Ausdruck zu geben. Es spielten: Ansager/1.Wirt: Carmen Marko; Trabant/2.Wirt: Andreas Kieweg; Maria und Josef: Iris und Claus Rothbart; Engel: Sandra Marko und als Hirten: Dieter Thomas, Phillip Kieweg und Bettina Sproll.
Ehrenmitglied Walter Pachner dankte in seinem Schlußwort den Mitgliedern für Ihre Treue und Einstehen für die Ziele unseres Verbandes. Ein ganz besonderes Dankeschön und Vergelt’s Gott richtete er sowohl an die Vorstandschaft, als auch an die Dienstbaren Geister, die sich zu den verschiedenen Veranstaltungen im Jahreslauf zur Verfügung stellen.