200820 Jahre Braunauer Treff„Erst wenn du in der Fremde bist, weißt du, wie schön die Heimat ist," brachte Walter Wonjarowsky, Leiter der Braunauer Heimatgruppe Aalen, die Gefühle vieler der Anwesenden auf den Punkt. Die Geschichte der Braunauer ist eine Geschichte von bewegenden Einzelschicksalen. Das zeigt auch die Festbroschüre, die die aus Ostböhmen Vertriebenen zu ihrem Jubiläum herausgebracht haben. 1960 gründete sich die Braunauer Heimatgruppe in Aalen. Trotz vieler Bemühungen zerfiel diese erste Gruppe jedoch bereits nach vier Jahren. 1988 wagten die Braunauer einen Neuanfang. In den Berichten der Amtswalter konnten die Landesvorstände von Bayern und Baden-Württemberg auf eine gute und erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Bundeskassiererin Christine Klotz konnte eine gute Kassenführung aufzeigen und es wurde einstimmig Entlastung erteilt. Manfred Pranghofer, verantwortlich für das Böhmerwaldmuseum in Passau, dankte für den regen Spendeneingang, nur dadurch konnte der Umbau und die Neukonzeption des Museums verwirklicht werden. Der Bundesjugendleiter, Stefan Klotz, gab einen Überblick auf die derzeitige Jugendarbeit, die z.B. durch die Teilnahme an der EUROPEADE, dem größten Kulturtrachtenfest in Europa an dem über 4600 Trachtenträger aus ganz Europa mitwirken, in die Öffentlichkeit getragen wird. Vom Haus der Böhmerwäldler in Lackenhäuser berichteten die „Hausherrn“ vom Verein der Heimattreuen Böhmerwäldler, daß nach den schneereichen Winter das Dach vom Zwischenbau instandsgesetzt und erneuert werden musste. In diesem Jahr wurde bereits die Einfahrt und der Hof neu geteert. Bereits zur ersten Versammlung des neuen „Braunauer Treffs am 17. September des Jahres 1988 kamen so viele Interessenten, dass der Platz im „Alten Löwen in Aalen eng wurde, berichtete Richard Rudolf, der Ehrenvorsitzende der Heimatgruppe. Seitdem treffen sich die Braunauer vier mal im Jahr im Vereinsheim der Böhmerwäldler Heimatgruppe Aalen. Auch zu diesem Jubiläumsnachmittag war eine größere Abordnung der Böhmerwäldler mit zu Gast. Die Heimatgruppe Fürth/Nürnberg unter der Leitung von Ingeborg Birke stellte in einem gespielten Dialog zwischen der 11-jährigen Jennifer Kalnbach und älteren Braunauern das „Braunauer Ländchen im Wandel der Zeit vor. Durchs Programm führte Ingeborg Gross. Musikalisch sorgten Hans Uhl und das Doppelquartett Aalen-Unterkochen unter der Leitung von Gerhard Stahl für erinnernde Unterhaltung mit Liedern, „in denen sich die Sehnsucht nach der Ruhe und Friedlichkeit der Heimat widerspiegeln. Ernst Birke, Vorsitzender des Heimatkreises Braunau/Sudetenland, brachte in seinem Grußwort die Historie der Braunauer in Verbindung mit der späteren deutschen und auch europäischen Geschichte. Richard Rudolf sprach zum Jubiläum von zwanzig Jahren lebendiger Heimat und erinnerte an die Zeit nach Kriegsende, als die Siegermächte die Grenzen Deutschlands nach Westen verschoben. Ausdrücklich lobte er die Stadt Aalen und ihre Bürger: „Die Einbürgerung gehört zu den erfolgreichsten Maßnahmen der Stadt Aalen in der Nachkriegszeit. Bis zu dreißig Besuche hätten manche Mitglieder seit Gründung des Braunauer Treffs bereits in die alte Heimat unternommen. Die Heimatgruppe habe es sich zur Aufgabe gemacht Kultur, Sitten und Bräuche zu bewahren. Nun gebe man den Wanderstab der Geschichte wieder zurück an die Schwaben, denn ihre Nachkommen in Aalen seien alle Schwäbisch. Aber „unsere Wurzeln und Spuren werden immer bleiben, meinte Rudolf und forderte: „Behalten Sie die Heimat in Erinnerung!." |