2004Chronik 2004Die Altenehrenfeier am Dreiköngstag beschließt seit vielen Jahren die weihnachtliche Zeit in unserer Ortsgruppe. Obmann Werner Marko konnte viele Gäste, darunter das mit 90 Jahren älteste anwesende Mitglied, Frau Anna Webinger, zu einem runden Geburtstag im Vorjahr mit einem kleinen Präsent ehren. Gestaltet wurde der Nachmittag mit einem Dreikönigspiel aufgeführt von den Jüngsten, einstudiert von Ulrike Schuster und Claudia Sproll und musikalisch untermalt von Bettina Sproll mit ihrem Akkordeon. Bei Kaffee und Kuchen verging der gemütliche Nachmittag wie im Fluge. „Ich wünsche Viel Spass, Tolle Stimmung und Gute Laune! mit diesen Worten begrüßte Obmann Werner Marko die zahlreichen Gäste im Böhmerwaldheim zu unserem Faschingsball. Die Jugend sorgte mit einem heiterem, pantomimischen Ratespiel für den ersten Höhepunkt des Abends. Als dann die „Schloßguggen" aus Fachsenfeld lautstark einzogen und mit ihrem Sound das Vereinsheim fast zum Beben brachten, war die Stimmung richtig angeheizt. Bockbier, Weißwürste und Brezeln, verbunden mit zünftiger Musik und guter Laune, das sind die Attribute für einen zünftigen Bockfrühschoppen. Zu diesem hatten wir am Faschingssonntag in unser Vereinsheim eingeladen. Viele waren der Einladung gefolgt und so war das Böhmerwaldheim bis auf den letzten Platz gefüllt. Für die richtige musikalische Stimmung sorgte das „Rosenstein-Duo und so wurde der Frühschoppen bis in die Eine Gedenkfeier anlässlich der Toten und Verwundeten vom 4. März 1919 wurde vom Bund der Vertriebenen (BdV) am Gedenkkreuz der Heimatvertriebenen am Waldfriedhof abgehalten. Auch viele Böhmerwäldler nahmen an dieser Feierstunde teil. Nach den Ansprachen wurde ein Kranz niedergelegt. Einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe hatte der Wirtschaftsausschuß für die im Vereinsheim tätigen Mitarbeiter am 13. März organisiert. 19 Personen nahmen die Gelegenheit war, um sich die Grundsätze für eine (hoffentlich nie benötigte) Erste-Hilfe-Leistung wieder ins Gedächtnis zu rufen, denn bei vielen war doch schon einige Zeit, um nicht zu sagen Jahre, seit dem letzten Kurs vergangen. Von der ersten Wundversorgung, einem richtigen Druckverband, über die stabile Seitenlage, bis zur richtigen Wiederbelebung wurde erklärt und ausprobiert. der schwer geschädigten Sudetendeutsche stimmen. Wir Vertriebenenverbände werden jedoch dazu aufgerufen, als Brückenbauer zwischen den Völkern zu agieren. Die vielen renovierten Kirchen, Friedhöfe und Denkmäler zeugen davon, dass wir dies bereits tun und tragen zur Verständigung mit der tschechischen Bevölkerung bei." Auch die Aussage deutscher Politiker, dass die Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 die Ursache für die spätere Vertreibung darstellt, kann nicht so ohne weiteres stehen gelassen werden. Einige Beschlüsse und Aussagen vor dieser Zeit sagen etwas anderes aus: Zum Beispiel sagte Edward Benesch am 3. Juni 1945 in Tabor: „Was wir im Jahre 1918 schon ausführen wollten, erledigen wir jetzt! Damals wollten wir die Deutschen abschieben, Deutschland war aber noch nicht vernichtet und die Engländer hatten uns die Hände gebunden." Und der 1. Panslawistische Kongress 1848 fasste damals schon folgenden Beschluß: „Die Deutschen sind in den nächsten 100 Jahren östlich der Linien Stettin an der Ostsee über Triest zur Adria zu vertreiben: notfalls mit Gewalt!." Und wenn auch der damalige Ministerpräsident Zeman gegenüber unserem Bundeskanzler 2002 erklärte: Die Benesch-Dekrete seien erloschen! – Wie sich aus verschiedenen geführten Prozessen ableiten lässt, haben sie heute noch ihre Gültigkeit. Wir haben aber auch die Hoffnung, dass das Thema Vetreibung wieder einen besseren Stellenwert bei den Deutschen erfahren kann. Der aussichtsreichste Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Horst Köhler, hat als Sohn bessarabiendeutscher Eltern ebenfalls Flucht und Vertreibung erlebt. Er wurde im Januar 1945 vom heutigen polnischen Geburtsort nahe der heutigen ukrainischen Grenze mit seiner Mutter und weiteren 4 Geschwistern vertrieben. Wir hoffen, dass er bei einer Wahl zum Bundespräsidenten eine gute und glückliche Hand auch für uns Vertriebene hat. Mit der Bitte: alle Kräfte und Fähigkeiten weiterhin einzusetzen, um für das Recht auf Heimat zu Kämpfen und unser Schicksal bei den Politikern und in der Öffentlichkeit wachzuhalten, leitete Werner Marko weiter zum Jahresrückblick. Viele Termine des letzten Jahres zeigen von einer vielfältigen kulturellen Arbeit in der Aalener Heimatgruppe. Der neuerstellte Anbau ans Vereinsheim war ein wichtiges Projekt und stellt eine große Erleichterung bei der Vorbereitung und Organisation dar. Nahezu konstant ist die Zahl von nunmehr 364 Mitgliedern. Im Kassenbericht von Vroni Sproll wurde deutlich, daß die Kosten für den Anbau im geplanten Umfang blieben und die Kasse ansonsten solide geführt wird. Die Berichte von Roland Jakubetz (Wirtschaftsausschuß), Manfred Schuster (Kulturwart) und Hilde Bretzger (Frauengruppe) unterstrichen das rege Vereinsleben. Bei den Neuwahlen wurde Werner Marko als Obmann wurde wiedergewählt, Stellvertreter sind Manfred Schuster und Walter Thurnberger. Schatzmeisterin bleibt Vroni Sproll, Stellvertreter Rudi Ernecker, Kassenprüfer: Johann Wick und Karl Rothbart, Kulturwart ist Manfred Schuster, Protokollführerin: Claudia Jakubetz, Pressewart: Roland Jakubetz und neu: Stellvertretung Bettina Sproll. Durch Ehrenmitglied Walter Pachner wurden folgende Ehrungen überreicht: Für 50-jährige Mitgliedschaft: Hannelore Jakubetz, Maria Steinecker, Michael und Otto Reichersdörfer. Für 40 Jahre Treue wurden Rosemarie Braunschmid, Heinrich Macho und Anton Tuschl geehrt. 25 Jahre Mitglied sind: Maria, Josef und Erwin Kieweg, Heidemarie Lang, Franz Mühlbäck, Maria, Annette und Gerhard Reichersdörfer, und Beate Thomas. 10 Jahre gehören dem Verband an: Gertrud Ernecker, Xaver Klingenmaier, Josef Michlberger, Richard Rudolf, Roswitha Weinsteiger und Hilde Winter. Am 3. April konnte unsere Frauengruppe ihren inzwischen schon traditionellen Osternachmttag mit Basar veranstalten. Viele Mitglieder und Interessierte fanden den Weg in unser Vereinsheim, um die kunstvoll verzierten Eier und auch den anderen Osterschmuck, den die Frauengruppe in der vorösterlichen Zeit angefertigt hatte, zu bewundern und zu erstehen. Auch der angebotene Kaffee und Kuchen fand zahlreiche Abnehmer. Doch nicht nur bei diesem Nachmittag im eigenem Heim zeigten die Frauen, mit welchem Geschick sie Eier verzieren können, sondern auch bei vielen anderen Veranstaltungen in nah und fern wurden Böhmerwäldler Scheckl und andere Osterarbeiten gezeigt. So zeigten die Aalener Frauen bei der Ausstellung „Senioren schaffen Schönes" im Aalener Landratsamt vom 22.3. bis 2.4. ihre Werke, nahmen am 27. und 28.3. beim Ostermarkt in Gundelfingen teil und Am Gründonnerstag waren dann alle, die das Schecklkratzen selber probieren wollten, ins Vereinsheim eingeladen und konnten hier ihre Fertigkeiten ausprobieren. Es entstanden so manche kleine Kunstwerke, und wenn auch mal ein Ei ein Loch oder einen Riss bekam, fand sich recht schnell ein Abnehmer, der es umgehend verzehrte. Eine Woche lang wurde unser Vereinsheim vom 16. bis 23. April im wahrsten Sinne des Wortes zur Nähstube umfunktioniert. Auch dieses Jahr haben sich wieder zahlreiche Frauen zusammengefunden um neue Trachten anzufertigen oder bestehende Trachten zu ergänzen. Die Leitung dieser Nähwoche hatte wieder Erika Weinert, Landesfrauenreferentin im Deutschen Böhmerwaldbund aus München übernommen. Die Aalener Heimatgruppe verfügt derzeit über mehr als 50 Trachtenträger. Die Nähwoche dient insbesondere zum Erhalt dieses Kulturgutes und ist mittlerweile zur jährlichen Tradition geworden. Zur alljährlichen 1.Mai-Wanderung trafen sich die Böhmerwäldler am Vereinsheim um die ca. 12 km lange Strecke bis Heuchlingen in Angriff zu nehmen. Leider setzte nach ungefähr 20 Minuten Regen ein, der dann immer stärker wurde, und so erreichte man nach 2½ Stunden, inzwischen total durchnässt, das Gasthaus „Rose. Hier traf man mit den Kurzstreckenwanderern, die am Limesparkplatz zwischen Mögglingen und Heuchlingen gestartet waren, zusammen. Gemeinsam hielt man nach der Mittagspause, es waren inzwischen über 50 Teilnehmer, in der katholischen Kirche in Heubach eine Maiandacht ab, die von Vroni und Paul Sproll vorbereitet worden war. Danach zogen wir es vor, nicht mehr die lange Strecke nach Aalen zurückzulaufen, da einfach alles zu nass war. Trotz des schlechten Wetters: es war landschaftlich eine der schönster Strecken der letzten Jahre, die unser Organisator Herbert Nebenführ für uns vorbereitet hatte. Gleich zwei Böhmerwäldler Jubelpaare konnten im Mai das Fest der Goldenen Hochzeit in Aalen feiern. Am 8. Mai waren es Johann und Maria Wick; er wurde 1928 in Ogfolderhaid, Keis Krummau - sie 1928 in Uretschlag, Kreis Kaplitz geboren. Am frühen Morgen starteten wir am 30. Mai mit einem Bus, gemeinsam mit der SL Ellwangen, nach Nürnberg um den Sudetendeutschen Tag zu besuchen. Der Gottesdienst, der Einzug der Trachtenträger und die anschließende Kundgebung in der vollbesetzten Frankenhalle waren wieder ein außergewöhnliches Erlebnis. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber erneuerte ausdrücklich die inzwischen 50jährige Schirmherrschaft der bayerischen Regierung über die Sudetendeutschen. Über die weiteren Inhalte der Reden wird sicherlich an anderer Stelle ausführlich berichtet. Wir nutzten dann die Gelegenheit um alte Freunde und Bekannte bei den Gemeindetreffen wieder einmal zu treffen. Auch das „Böhmische Dorffest wurde wieder gut besucht und war ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Apropos >Jung< : mir persönlich sind doch einige Jüngere Teilnehmer, zum Teil auch in Tracht, aufgefallen. Ich meine: weiter so, es können auch noch mehr sein! Am diesjährigen Gartenfest am 17. Juli fanden viele Besucher den Weg in unser Vereinsheim. Die Sonne schien kräftig und so verwandelte sich unser Parkplatz in ein Meer aus bunten Sonnenschirmen, Tischen mit kühlen Getränken und Bänken voll mit gut gelaunten Gästen. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt, nachmittags gab es leckeren selbstgebackenen Kuchen und Kaffee, kurze Zeit später lagen auch schon die Würstchen auf dem Grill. Das Musikduo Udo und Festus sorgte außerdem für gute Stimmung, die sich unsere Gäste auch nicht durch das am späten Abend aufkommende Unwetter vermiesen ließen. Wir verlegten die Veranstaltung kurzerhand in unser Vereinsheim und der Tag fand dort ein gemütliches Ende. Viele hundert Landsleute, darunter auch eine Abordnung aus Aalen, kamen am 25. Juli zum Jakobitreffen 2004 auf den Dreisesselberg und nach Lackenhäuser ins Haus der Böhmerwäldler. Neben dem Gottesdienst an der Bischof- Neumann-Kapelle und der Kundgebung beim Dreisesselschutzhaus beging der Verein der heimattreuen Böhmerwäldler das 50-jährige Bestehen der nach Adolf Webinger benannten Begegnungs- und Bildungsstätte in Lackenhäuser. Zahlreiche Programmpunkte fanden im Adolf-Webinger-Haus als kulturellem Mittelpunkt statt. Mitglieder der Aalener Heimatgruppe konnten vom 1. bis 7. August eine Heimatwoche im Adolf-Webinger-Haus in Lackenhäuser verbringen. Im Gästebuch haben sich die Teilnehmer mit einem Gedicht über die schönen Tage eingeschrieben. Böhmerwald Heimatgruppe Aalen Heimatwoche in Lackenhäuser vom 01.-07.08.2004 Dieses Jahr war’n wir im Sommer zugegen im Webinger-Haus, welches bestens gelegen für vielerlei Ausflug, Programm und Gelage – wir genossen sie sehr, uns’re Böhmerwald-Tage. Plöckenstein war eine uns’rer vielen Stationen. Vorbei an der Grenze dreier Nationen wandelten wir auf den Spuren des Stifters und rasteten lange am Denkmal des Dichters. Auch auf der Donau fuhren wir per Schiff ganz schön schnell von Passau aus zum Landgang nach Engelhartszell, und freuten uns an Wetter, Land und an Leuten, so dass wir schon mittags die Fahrt nicht bereuten. Das Wetter, es lockte zum Baden mit Wonne an den Klaffer-Teichen in Österreich mit viel Mücken und Sonne, sportlichem Ehrgeiz beim Volleyball, das brachte viel Spaß und dem wichtigsten – Abkühlung – im herrlichen Nass. Dann ging’s nach Budweis an der Moldau – ne prächtige Stadt, die neben günstigen Schuhen viel Schönes zu bieten hat. Hier fielen wir ein, fotographierten und schauten und ergötzten uns kulturell an herrlichen Bauten. Der Rückweg war besonders für Vogelfreunde interessant. Hier entdeckte so mancher eine heimische Schwalbe am Bordstein-Straßenrand. Und es schien, als ob wir dadurch besonders verwirrt, denn wir hatten uns tatsächlich in der Grenze nach Hause geirrt. Doch auch das gesellige Leben kam niemals zu kurz: Am Lagerfeuer mit Gitarre, Weizen und Bärenwurz. Hier tummelten wir uns in so manch’ schönen Stunden und haben auch stets wieder ins Bett gefunden. Sie war’n einfach spitze – uns’re Tage in Bayern. Wir werden’s vermissen zu leben, zu feiern, Frau Kandlbinders Kochkünste ins höchste zu loben und auf ein neues Abenteuer zu hoffen – genauso wie oben. Wolfgang Hägele Am frühen Morgen des 26. Septembers bestiegen Aalens Böhmerwäldler den Bus um gemeinsam mit den Mitgliedern der Heimatgruppe Ellwangen zum 27. Landestreffen nach Esslingen zu fahren. Die Frauen hatten bereits am Samstag im Rahmen des Frauenarbeitskreises einen Ausstellungstisch aufgebaut sowie auch einen Trachtenstand. Nach dem Gottesdienst und den Ansprachen und Reden, über die sicherlich noch an anderer Stelle berichtet wird, war Gelegenheit zum Treffen früherer Nachbarn und Freunde, zum gemeinsamen Plausch, zum Austausch von Neuigkeiten, zum Betrachten der Ausstellung und der Trachtenvorstellung auf der Bühne, wo viele verschiedene Trachten und G’wander in Augenschein genommen werden konnten, bevor es wieder Zeit zur Rückfahrt wurde. Alles in allem ein gelungenes, harmonisches und informatives Landestreffen. Zu einem kleinen „Dankeschön-Essen" konnten die Verantwortlichen ums Vereinsheim am 2. Oktober alle tatkräftigen Mitarbeiter nach Hüttlingen in den Adler einladen, um gemeinsam einen gemütlichen Abend ohne eigenen Einsatz zu verbringen. Roland Jakubetz bedankte sich für den Wirtschaftsausschuß für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren. Er hob den Zusammenhalt hervor, ohne den eine Bewirtschaftung des Vereinsheims innerhalb der Mitglieder nicht möglich wäre. Immer könne man auf fleissige Hände zurückgreifen, die bereit sind, unentgeldlich für den Verein im Heim tätig zu sein. Vielfältig sind die Aufgaben, die bewältigt werden müssen. Ausgehend von der wöchentlichen Säuberung, dem Ausschankdienst zum Frühschoppen, dem Einsatz bei verschiedenen Veranstaltungen - ob vom Verein oder Privat, dem Blumengießen oder dem Rasenmähen und dem Schneeschippen. Es wurde ein gemütlicher Abend und viele kleine und lustige Anekdoten der letzten Jahre machten die Runde. Nochmals vielen, vielen Dank an alle. Der Tag der Heimat fand in diesem Jahr am 3. Oktober in der Sängerhalle in Wasseralfingen statt. Viele Mitglieder unserer Heimatgruppe haben diese Veranstaltung des BdV besucht, das Programm wurde von der Tanzgruppe der Siebenbürger-Sachsen mitgestaltet. Am 23. November konnten wir wieder unser Kirchweihfest im Vereinsheim feiern. Fleissige Hände hatten den Saal in eine herbstliche Jagdstube verwandelt und in dieser Umgebung schmeckten die deftigen Speisen wie Schlachtplatte, Vesperplatten, Hitzkuchen und neuer Wein noch besser. Die Küchenmannschaft hatte alles im Griff, obwohl der Andrang so groß war, daß wir um 20 Uhr theoretisch ausverkauft waren. Aber wir Böhmerwäldler können auch manchmal zaubern, und so wurden alle Besucher satt. Bei den Klängen von Alleinunterhalter Högerle wurde auch fleissig getanzt und die zuvor verspeisten Kalorien gleich wieder verbraucht. Die Frauengruppe unserer Ortsgruppe konnte am 20. November 2004 ihren Adventnachmittag mit Basar in unserem vollbesetzten Vereinsheim abhalten. Alle waren wieder fleissig und auf den Verkaufstischen konnten viele Bastelarbeiten, Adventsschmuck oder auch Lebkuchen - auf Wunsch verziert und individuell beschriftet, entdeckt werden. Auch die Vielzahl von Kuchen, das weihnachtliche Gebäck, oder der wie immer handgebrühte Kaffee luden zum Verweilen und Plauschen in gemütlicher Runde ein. Am Abend des 20. Novembers 2004 fand im Gemeindehaus St. Ulrich das Gemeindefest der katholischen Kirchengemeinde Hofherrnweiler/Unterrombach in der westlichen Vorstadt von Aalen, in der ja unser Vereinsheim seit 15 Jahren steht, statt. Hundert Jahre ist es nun her, daß die damals sehr kleine Gemeinde ihr eigenes Gotteshaus baute und das Gemeindefest war die Abschlussveranstaltung im Jubiläumsjahr 2004. Am sehr gut besuchten Gemeindeabend konnten wir neben den „alteingesessenen Vereinen unser böhmerwäldler Brauchtum zeigen. Die Sing- und Spielschar, unter Leitung von Manfred Schuster, sang einige Lieder und die Jugendgruppe zeigte Tänze wie den Sprötzer, den Böhmerwaldlandler oder den Gumbiner. Unsere Darbietungen fanden großen Anklang und wir erhielten reichlichen Beifall. Es ist immer wieder erstaunlich, daß man auch heute noch Kommentare wie „I han gar net g‘wisst, was ihr elles kennat" hört, nachdem wir doch schon einige Jahre unser Vereinsheim in Unterrombach erstellt haben und uns auch an vielen Veranstaltungen in Aalen beteiligt haben. Auch dieses Jahr fand der Nikolaus am 5. Dezember 2004 wieder den Weg in unser Vereinsheim, wo er schon von einer großen Kinderschar sehnsüchtig erwartet wurde. Begleitet von seinen treuen Weggefährten, dem Krampus und seinen Engeln, konnte sich der Nikolaus davon überzeugen, dass die Kinder auch das letzte Jahr über artig gewesen sind. So sagten einige der Kinder ein Gedicht auf, sangen oder spielten ein Lied vor und wurden dafür vom Nikolaus mit einer leckeren Süßigkeitentüte belohnt. Nachdem sich auch die Kleinsten ihre Leckereien abgeholt hatten, bekam der Nikolaus noch von allen Kindern ein gemeinsames Lied vorgesungen, bevor er sich mit dem Krampus und seinen Engeln wieder auf den Weg machte, um auf seiner großen Reise noch viele, viele Kinder glücklich zu machen. erging. Hätten wir Heutigen die Botschaft vernommen? Hätten wir in unserer Hast überhaupt Zeit gefunden hinzuhören? Vielleicht geben uns die weihnachtlichen Tage endlich die „Muße darüber nachzudenken, was uns zum Heile und zum äußeren Frieden dient. soweit die Ausführungen von Obmann Werner Marko. Mit der Brauchtumsgeschichte „Rund um Weihnachten in einem Böhmerwalddorf von Rosa Tahedl brachte Veronika Sproll, als Vortragende die Sitten und Bräuche im Böhmerwald in Erinnerung. Von Anfang Advent mit dem Nikolo und dem Krampus, bis zu den Rauhnächten bis Dreikönig spannt sich der Bogen der Geschichte. Manche Erinnerung an das damals um die Adventszeit Erlebte und Geschehene lebte wieder auf. Ergänzt wurde die Geschichte mit den Mundartgedichten „D‘ Ahnl und s‘ Dirnei" sowie „S’ Gulder Rössl", vorgetragen von Roland Jakubetz, die über den Umgang mit dem Goldenen Rössl, wie im Böhmerwald das Christkind auch genannt wurde, erzählen. Die Sing- und Spielschar umrahmte mit einigen weihnachtlichen Liedern den Vortrag. Anschließend zeigte die Tanzgruppe „More than Dance" vom TSG Hofherrnweiler, unter der Leitung von Tanja Winter, ihr Können. Den Abschluß bildete die „reifere Jugend", manche sagen auch das „Mittelalter", mit einem Tanz zur Musik „Feinripp" von der Kleinen Tierschau. Das Stimmungsduo „Udo und Festus" hatten die Närrinnen und Narren gut im Griff und spielten bis in die Morgenstunden fleissig zum Tanz auf. „Auch 58 Jahre nach der Vertreibung bekennen sich unsere Mitglieder noch zu ihrer Böhmerwaldheimat und zum Sudetenland." stellte Obmann Werner Marko bei der Jahreshauptversammlung der Heimatgruppe Aalen im Deutschen Böhmerwaldbund am 27. März im Vereinsheim fest. „Auch wenn unsere Regierung uns im Stich gelassen hat und unsere Interessen nicht vertritt. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, daß Bundeskanzler Gerhard Schröder im September 2003 von tschechischen Opferverbänden für seine Verdienste bei der Entschädigung tschechischer Zwangsarbeiter ausgezeichnet wird, gleichzeitig die rot-grünen deutschen Verwaltungsratsmitglieder des Zukunftsfonds, der auf Grundlage der deutsch-tschechischen Erklärung von 1997 eingerichtet wurde, gegen eine „Humanitäre Geste" zugunsten zeigten bei der Osterausstellung im Heimatmuseum Niederalfingen wie Böhmerwäldler Scheckl angefertigt werden. Hier waren insgesamt über 500 verschiedene Schmuckeier aus der ganzen Welt zu bewundern. Und am 29. Mai konnten Otto und Aloisia Gockner dieses Fest feiern; er stammt ebenfalls aus Ogfolderhaid, geboren 1930 und sie wurde 1929 in Uretschlag, Kreis Krummau geboren. Bei beiden Festgottesdiensten nahmen zahlreiche Trachtenträger mit teil und geleiteten die Jubelpaare mit aus der Kirche. Beiden Paaren wünschen wir noch viele schöne Jahre, bei guter Gesundheit, im Kreise ihrer Familien und der Heimatgruppe Aalen. „Weihnachtszeit, eine besinnliche Zeit - aber auch eine Zeit in uns zu kehren. Ist das in der heutigen Zeit noch möglich? Diese Frage stellte Obmann Werner Marko bei der Weihnachtsfeier am 18. Dezember 2004 im vollbesetzten Vereinsheim der Böhmerwäldler in Aalen-Unterrombach. Er begrüßte die vielen Gäste, darunter Ehrenmitglied Walter Pachner, den ehemaligen Vorsitzenden der Braunauer Heimatgruppe, Richard Rudolf, und übermittelte die Grüße vom Bundesvorsitzenden der Böhmerwäldler Ingo Hans und dem Landesvorsitzenden Oswald Sonnberger. Mit den Gedanken von Rudolf Hagelstange zum Thema „Die Angst vor der Muße knüpfte der Vorsitzende Werner Marko das Band zum Warum und Wozu unseres gehetzten Lebensstiles, denn heute muß man vermeindlich unterwegs, auf den Beinen oder auf Achse sein. „Doch das, was wir Muße nennen ist das leibliche, seelische und geistige Atemholen, ohne das kein menschliches Wesen auf die Dauer als Mensch leben kann, am wenigsten der arbeitende Mensch unseres schnellen Zeitalters. Denn heute heißt oft Feierabend oder Freizeit-Gestaltung nichts anderes als die Fortsetzung des Tagesalltags in zwangloserer Form. Manches können uns Bürokratie, Gesellschaften, Institutionen, Werk- und Betriebsgemeinschaften abnehmen – aber eines können und dürfen sie uns nicht abnehmen: Die Gestaltung unserer Freizeit, das Recht auf persönliche Muße. – Denken wir der Hirten und der Botschaft vom Frieden und Wohlgefallen, die zuerst an die einfachen und belanglosen Stellvertretern des Menschen auf der Weide bei Bethlehem kirchlichen Leben in Maria Gojau berichtet wird und in dem die derzeit durchgeführten Erneuerungsarbeiten aufgezeigt werden. Der komplette Brief hängt am Veranstaltungsbrett im Vereinsheim aus und kann dort nachgelesen werden. Liebe Freunde von Maria Gojau! Mit unserem diesjährigen Bericht ... möchten wir sie einladen, auf dem alten Pilgerweg von der Straße und dem Dorfbach zu unserer Kirche hinauf zu pilgern. ... Die drei Heiligen an der Kreuzung oberhalb der Kirche sind durch die Jahre und die Witterung in sehr schlechtem Zustand. Zur Zeit befinden sie sich in einer Steinmetz- Werkstatt in Krummau und werden von zwei jungen Steinmetzen restauriert. Die verwilderte Umgebung ordnet die Gemeinde Gojau und bereitet sie für die Wiederkehr der Heiligen im Frühjahr vor. ... An äußeren Erneuerungs-Arbeiten in diesem Jahr möchten wir Ihnen gerne den Garten zeigen, den wir wieder bepflanzt haben und dessen Mauer, Zaun und Gartentor gerichtet wurden. Die baufälligen Kamine und ein Teil des Daches und der Fassade des Mittel-Gebäudes und der Durchgang zur Kirche mussten saniert werden. Allen Spendern, die dies ermöglicht haben gilt unser Dank. Ansonsten gehen die Aufgaben in Haus, Kirche und mit den Menschen hier weiter. Mit Ihrer Hilfe können wir manch Gutes tun und hoffen, dass Gott es segnet. ... Wir danken Ihnen allen von Herzen für Ihr Gebet und alle Ihre Unterstützung. Auch wir versprechen Ihnen, in unseren täglichen Gebetszeiten, Sie und alle Ihre Anliegen dem Herrn vorzutragen und der Fürbitte unserer lieben Frau zu empfehlen. So grüßen wir Sie und wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit Mit einem Grußwort dankte Richard Rudolf von den Braunauern für die Gastlichkeit und der zuvorkommenden Aufnahme seiner Heimatgruppe im Vereinsheim der Böhmerwäldler über die letzten Jahre hinweg und er überreichten als Dank einen Scheck. Anschließend nutzte Ehrenmitglied Walter Pachner die Zeit, um der Vorstandschaft, den fleissigen Händen beim Erstellen des Anbaus, und allen Helferinnen und Helfern für Ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle des Vereins zu danken. Mit Musikstücken des Zithertrio Schmidt fand die Feier ihren Abschluß. Die jährliche Sammlung an der Weihnachtsfeier wurde zugunsten den Vinzentinerinnen in Maria Gojau durchgeführt und erbrachte eine Summe von 186,15 Ђ. Dieser Betrag wurde durch die Heimatgruppe auf 250,- Euro aufgerundet und inzwischen überwiesen. Nachfolgend ein Auszug aus einem Brief, in dem aus dem |